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Bischof Duka zu Kirche und Gesellschaft in Tschechien

Dokumentation (5):

Neben dieser theologisch-kulturellen Tätigkeit arbeiten diese Zentren (Akademien, Zentren christlicher Kultur) auch im Bereich der Geisteswissenschaften und setzen sich auch für den Kontakt zwischen Gläubigen und Vertretern des politischen und staatlichen Bereichs ein. Dadurch widerlegt die Kirche die weitverbreitete Ansicht, daß die einzige politische Vereinigung, der die Kirche nahesteht, die Christlich Demokratische Partei (Volkspartei) ist. Man kann jedoch nicht leugnen, daß die Kontakte mit dieser politischen Partei häufig und rege sind, weil die Mehrheit der Anhänger und Mitglieder dieser Partei gläubige Katholiken bilden

Die Kirche, die einen großen Teil ihrer gebildeten und organisatorisch begabten Laien durch ihren Abgang in gesellschaftliche, kulturelle und politische Institutionen verlor, beginnt den Einsatz dieser Menschen zu schätzen und das hilft ihr, die begrenzte (auf das rein Innerkirchliche beschränkte) Auffassung von Kirche im Sinne eines Pfarrbezirks oder einer Diözese zu überwinden. Es ist interessant, daß nach der Wende viele Hochschulrektoren praktizierende Gläubige waren und auch in der Gemeindeverwaltung sowie in den Regierungsorganen selbst finden wir viele ..

Am Ende des Jahres 1998 kann man feststellen, daß wir die überflüssigen Illusionen verloren und gleichzeitig begriffen haben, daß mit dem November 1989 nicht nur die Ära der kommunistischen Diktatur zu Ende ging. Mit dem Fall der Berliner Mauer beginnt eine neue Epoche, die vor uns wie ein Weg steht, der für den gläubigen Christen kein unbekannter Weg ist. Die Angstgefühle und Befürchtungen erwachsen aus unserer Unerfahrenheit und unserem ungenügenden Glauben sowie einem mangelhaften Vertrauen zu dem, der der wahre Herr der Geschichte ist. Er hat uns im November 1989 seine Macht sowie seinen Schutz und seine Hilfe gezeigt. Dies ist der Grund dafür, daß wir mit Mut und Vertrauen in die Zukunft blicken

Ende des Vortrages von Bischof Dominik Duka OP

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 52 des 48. Jahrgangs (im Jahr 1998).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 27.12.1998

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