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Bistum Dresden-Meißen

Diözesancaritasverband hat eigene Weiterbildungsstätte

Seelingstädt

Seelingstädt (af/ho/tdh) - In Seelingstädt hat der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen seit März 1996 eine eigene Fort- und Weiterbildungsstätte. Die Ziele der Einrichtung beschreibt Caritasrektor Prälat Dieter Grande im Vorwort des soeben erschienenen Ausbildungsangebotes für das Jahr 1999 so: "ln fast allen Bereichen unseres Lebens ist heute ,Qualität' besonders gefragt. Wenn Menschen ihre Arbeit mit hoher Qualität leisten wollen, dann müssen sie sich immer wieder dafür qualifizieren." Als zweites Ziel nennt Prälat Grande ein "Mehr an Lebensqualität im menschlichen Miteinander", weil in diesen Weiterbildungsmaßnahmen auch "die sozialen Fähigkeiten der Mitarbeiter gestärkt und entfaltet werden"

Bleibt die Frage, braucht der Diözesancaritasverband eines Diasporabistums eine eigene Fort- und Weiterbildungsstätte? Diese Frage wird durch die Veränderungen und rasanten Entwicklungen in den neuen Bundesländern beantwortet. Die qualitativen Anforderungen sind - speziell in den Pflegebereichen - gewachsen; neue Richtlinien und Gesetze verlangen, Qualitätsstandarts einzuhalten. Im Konkurrenzfeld verschiedenster sozialer Konzepte ist die Caritas als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche gehalten, dem christlichen Menschenbild entsprechend, die ganzheitliche Prägung des Menschen anzustreben

Bereits unmittelbar nach der Wende wurde Schwester Hanna Ossege von den Clemensschwestern aus Münster für Fortbildungen hier vor Ort im Bereich der Altenhilfe angefordert. Die Anfänge der Pflegedokumentation mußten weiterentwickelt, Pflegestandarts eingeführt werden. Neue Strukturen und organisatorische Veränderungen wurden verlangt. Schwester Hanna erinnert sich an diese Zeit: "Ich habe damals eine große Offenheit und mehr Veränderungsbereitschaft bei den Mitarbeitern hier erlebt als in den alten Bundesländern. Besonders hat mich beeindruckt, daß es auch bei der Umsetzung der Pflegekonzepte in erster Linie immer um den alten Menschen ging."

Schwester Hanna ist als Diplom-Pflege-Pädagogin und Kinästhetik-Trainerin für die Leitung der Weiterbildungsstätte und die inhaltliche Gestaltung qualifiziert. Durch eine langjährige Berufstätigkeit als Stations- und Pflegefachschwester bringt sie viele Erfahrungen der Praxis mit ein. Die Ordensgemeinschaft der Clemensschwestern stellt sich von ihrer Spiritualität her in den Dienst der Barmherzigkeit, die immer den ganzen Menschen um Blick hat. Sie will offen und bereit sein für die Nöte der jeweiligen Zeit, was auch immer neue Aufbrüche erfordert. In dieser Gemeinschaft hat Schwester Hanna vor wenigen Wochen ihr silbernes Ordensjubiläum feiern dürfen. Nach dem Konzept der neuen Fortbildunsstätte sollen die Fortbildungsangebote, die bisher in verschiedenen Einrichtungen stattfanden, in Seelingstädt konzentriert werden. Die äußeren Bedingungen sollen das Ziel der "ganzheitlichen Formung" als Dienst an den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützen. Historische Räume des Schlosses, die nach umfangreichen baulichen Veränderungen für die Fort- und Weiterbildungsstätte sinnvoll genutzt werden, bieten das atmosphärische Ambiente für zwei Seminarräume, Gruppenräume, Speiseraum und Zimmer für 23 Übernachtungen. Zu erwähnen ist auch das gute Zusammenspiel mit dem Altenpflegeheim "Claudine Thevenet" im Bereich der Versorgung und einigen organisatorischen Aufgaben

Schwerpunktmäßig richten sich die Angebote der Fort- und Weiterbildung an die Pflegebereiche in Krankenhäusern, Altenpflegeheimen und Sozialstationen. In der Auslastung ist ein stetiger Aufwärtstrend zu erkennen, wie beispielsweise die Zahlen für 1997 belegen: Angeboten wurden praxisorientierte Seminare für Mitarbeiter der Pflegedienste (304 Teilnehmer), berufsbegleitende Weiterbildungen (350 Teilnehmer), Fortbildungen (150 Teilnehmer), spezielle Angebote (200 Teilnehmer) ..

Gut entwickelt hat sich auch die Kooperation mit der Diakonischen Bildungskademie in Moritzburg bei Dresden, sei es in den Bereichen Pflegedienstleitung, Wohnbereichsleitung, Mentorenweiterbildung, Gerontopsychatrie oder im sozialen Dienst

Als besondere Aufgabe wertet Schwester Hanna die Kurse für Zivildienstleistende, die eine Auseinandersetzung mit der Kirche und dem Glauben mit sich bringen. Meditation und Besinnung sind bei den jungen Menschen gefragt und betonen den ganzheitlichen, geistlichen Ansatz der Arbeit mit den Menschen

Die Angebote für 1999 liegen nun vor. Neu ist, daß die ehemalige Schwesternwerkwoche in einer neuen Form als "Begegnungstage der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in pflegerischen Diensten" in Seelingstädt angeboten wird. Die Weiterbildungsstätte der Caritas will ein offenes Haus sein, das für Exerzitien oder Gemeinschaftstage den Gemeinden, Ortscaritasverbänden, aber auch nichtkirchlichen Gruppen genutzt werdeb kann. Seelingstädt ist gut über die A14 (Dresden-Halle) zu erreichen. Von der Abfahrt Grimma zunächst Richtung Wurzen und wenige Meter nach der Abfahrt nach links abbiegen

Kontaktadresse:
Fort- und Weiterbildungsstätte, Grimmaer Straße 108 in 04687 Seelingstädt/Trebsen, Telefon und Fax: 03437/ 932 - 213

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 3 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 24.01.1999

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