Zukunft der Kirche liegt in jungen Händen
Neujahrsempfang
Magdeburg (dw) - "Die Zukunft der Gesellschaft und der Kirche hängt besonders ab von lebendigen, großherzigen und begeisterten jungen Leuten" sagte Bischof Leo Nowak am 16. Januar bei seinem diesjährigen Neujahrsempfang für ehrenamtlich Engagierte in der Kinder- und Jugendarbeit
Er ermutigte seine Gäste, sich die eigenen Fähigkeiten bewußt zu machen und sie einzubringen. Rund 200 Jugendliche und Erwachsene, die in Pfarrgemeinden und Verbänden des Bistums Magdeburg Kinder-, Jugend- oder Ministrantengruppen leiten, Kindergottesdienste gestalten oder Freizeitfahrten organisieren, waren der Einladung des Bischofs gefolgt. Auch die Mitglieder des "Erweiterten Rates" der Magdeburger Bistumsleitung und einige hauptamtliche Mitarbeiter der Kinder- und Jugendseelsorge waren mit dabei
In kleinen Gruppen tauschten sie sich im Magdeburger Propsteisaal über ihre Erfahrungen aus und übergaben Bischof Nowak anschließend mitgebrachte Symbole, die ihr Engagement charakterisieren sollten
Mit einer abgegriffenen Gitarre stellte sich eine ausdauernde Musikgruppe vor, ein hausförmiger Kerzenständer brachte den Wunsch einer Jugendgruppe zum Ausdruck, nach außen zu strahlen und anderen Freude und Orientierung zu geben, ein Netz erinnerte an die Notwendigkeit, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen
Auf Wunschzettel schrieben die Gäste, was sie sich für ihr weiteres Engagement erträumen. Mehr Zeit haben, lautete ein mehrfach wiederkehrender Wunsch, mehr Anerkennung und Unterstützung aus der Gemeinde und bessere Zusammenarbeit mit dem Pfarrer erhoffen sich ebenfalls viele ehrenamtliche Mitarbeiter
Bischof Nowak zeigte sich bewegt von der "gegenseitigen Ermutigung", die von den gemeinsamen Stunden des Neujahrsempfangs ausgegangen sei und von der bereichernden Ideenvielfalt der Teilnehmer. Er regte an, die Veranstaltung eines Jugendforums in Erwägung zu ziehen. Jugendliche sollten gemeinsam überlegen, wie es im Bistum und in der Kirche weitergehen könne
Als greifbares Zeichen der Ermutigung gab der Bischof jedem Gast ein Beutelchen mit "Sorgenpüppchen" mit nach Hause. Einer südamerikanischen Tradition zufolge wacht man morgens unbeschwert auf, wenn man seine Sorgen vor dem Einschlafen einem winzigen Stoffpüppchen eingeflüstert hat, das man dann unter seinem Kopfkissen deponiert
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 24.01.1999