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Bistum Erfurt

Kühne Gestaltung aus Glas, Stein und Stahl

In Pfarrkirche St.-Nikolaus in Worbis wurde neuer Altar geweiht

Worbis (bip/as) -Die Katholiken der Pfarrei St. Nikolaus in Worbis feierten am vergangenen Sonntag gemeinsam mit Bischof Joachim Wanke die Weihe ihres neuen Altares. Endlich, so sagen die Eichsfelder, denn bereits Ende der 80er Jahre sollte der gesamte Altarraum neu gestaltet werden. Aus Sicherheitsgründen hatte damals aber die Sanierung des baufälligen Kirchturmes Vorrang. Zehn Jahre später begannen die Planungen für den neuen Altarraum, der sich jetzt als kühne Gestaltung aus Glas, Stein und Stahl präsentiert. Der Entwurf stammt vom Erfurter Architekten Ludwig Rongen, der auch den mittelalterlichen Flügelaltar einbezogen hat. Die Verbindung von Altem und Neuem ist nicht nur ein Hinweis auf die Baugeschichte der Kirche, sondern auch auf den christlichen Glauben, der unter den jeweiligen geschichtlichen Bedingungen gelebt sein will.

"Der Altar ist aus massiven Jurakalkstein gehauen", erläutert Architekt Ludwig Rongen der Gemeinde. Die rechte Altarseite ist herausgebrochen. Daraus wurde der Ambo hergestellt. Nicht nur optisch lassen sich beide Teile wieder zusammenfügen. "Der Altar als Tisch des Mahles und der Ambo als Tisch des Wortes gehören zusammen", erklärt der Architekt. Man habe für die Gestaltung des Altarraumes Material verwendet, das sich nicht aufdrängt. Die rostfarbenen Stahlteile an der Tabernakelstele oder am Ständer für die Osterkerze symbolisieren die Vergänglichkeit des Lebens. Ludwig Rongen hofft, dass die Gemeinde den Altarraum wieder annehmen werde. "Ein Architekt kann die Hülle herstellen. Dafür, dass daraus wieder Kirche wird, ist die Gemeinde zuständig." Dies betonte auch Bischof Joachim Wanke in seiner Festpredigt. Der Gottesdienst sei kein "kulturelles Ereignis", sondern der Ort, wo die Christen sich darauf besinnen, in welchem Horizont ihr Leben bestimmt ist. "Nicht um Unterhaltung geht es hier, sondern um die Einführung einer neuen Dimension", sagte der Bischof. Im glaubensschwachen Europa müsse man sich wieder auf die Wurzeln besinnen. Das Gespräch zwischen den Religionen werde in diesem Jahrhundert zeigen, wo die Mitte des Christlichen ist.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 43 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 25.10.2001

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