Gedenken an die russischen Märtyrer des 20. Jahrhunderts
Partnerschaftsaktion Ost
Hl. Metropolit Wenjamin
Vor Gericht sagte der Hl. Metropolit Wenjamin:
"Ich weise natürlich alle gegen mich vorgebrachten Beschuldigungen zurück und versichere noch einmal feierlich, (es kann schließlich sein, daß ich zum letzten Mal in meinem Leben spreche), dass Politik etwas ist, von dem ich mich vollständig ferngehalten habe, ich habe mich nach Kräften bemüht, nur ein Hirte menschlicher Seelen zu sein. Und jetzt, da ich vor dem Gericht stehe, erwarte ich ruhig sein Urteil, wie es auch kommen möge, und erinnere mich gut an die Worte des Apostels: 'Wenn einer von euch leiden muß, soll es nicht deswegen sein, weil er ein Mörder oder ein Dieb ist, weil er Böses tut oder sich in fremde Angelegenheiten einmischt. Wenn er aber leidet, weil er Christ ist, dann soll er sich nicht schämen, sondern Gott verherrlichen, indem er sich zu diesem Namen bekennt.' (1 Petr 4, 15-16)"
Einige Tage vor der Erschießung schrieb der Hl. Metropolit Wenjamin einem seiner Mitbrüder in Petrograd:
"Wir haben schwer zu leiden, aber so, wie unsere Leiden zunehmen, so nimmt auch der Trost von Gott im Überfluß zu. Es ist schwer, diesen Rubikon zu überschreiten und sich ganz und gar dem Willen Gottes hinzugeben. Wenn das vollbracht sein wird, dann erfährt der Mensch Trost im Überfluß, er wird die schlimmsten Leiden nicht mehr spüren, er wird auch andere zu den Leiden führen, damit auch sie diesen Zustand erfahren, in dem sich ein glücklicher Dulder befindet ... Ich bin froh und ruhig wie immer. Christus ist unser Leben, unser Licht und unser Frieden. Mit Ihm ist es immer und überall gut."
Er wurde in der Nacht vom 12. zum 13. August 1922 in Petrograd erschossen
Erzbischof Ilarion (Troizkij)
Aus einem Brief:
"Die Kirche brannte in den Flammen des Märtyrertums blutiger Verfolgungen, gleichzeitig aber wuchs und erstarkte sie, - bedarf es etwa eines noch deutlicheren Zeichens dafür, daß Gott der Herr ohne Unterlaß durch seine segensreiche Kraft in ihr weilt."
Er starb am 28. Dezember 1929 nach 6 Jahren Verbannung im Leningrader Gefängnis
Erzbischof Arsenij (Shadanowskij)
Vor dem Untersuchungsgericht im Mai 1937:
"Die Orthodoxe Kirche erlebte nicht nur einmal Verfolgung und erstand von neuem, so muß sich auch die gegenwärtige Zeit, die die Kirche unter der Sowjetmacht durchleidet, verändern, die Kirchen werden wieder erstehen und die Klöster von neuem geöffnet werden, die Sowjetmacht wird durch das Volk vernichtet werden und das Land wird regiert werden von russischen Gläubigen, die der Orthodoxen Kirche hingegeben sind."
Er wurde am 27. September 1937 in Butowo erschossen
Die Erwührdige Märtyrerin Elisabeth
(Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna Romanowa)
Aus einem Brief während der Gefangenschaft kurz vor ihrem Märtyrertod:
"Jetzt machen wir alle das Gleiche durch, und allein bei Ihm finden wir Trost und Kraft, unser gemeinsames Kreuz des Abschieds zu tragen. Der Herr hat befunden, dass es für uns an der Zeit ist, Sein Kreuz zu tragen und wir bemühen uns, dieser Freude würdig zu sein."
Sie wurde am 18. Juli 1918 grausam ermordet
Überliefert aus Rußland während der Zeit der Unterwerfung unter die Mongolen im 13. Jahrhundert:
"Dies alles hat Gott über uns heraufgeführt um unserer Sünden willen." "Und es war große Klage ... um unserer Sünden und unserer Ungerechtigkeit willen; weil unserer Gesetzlosigkeiten viel geworden sind, hat Gott die Heiden über uns kommen lassen."
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 07.02.1999