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Bistum Dresden-Meißen

Neubau der Arche Noah eingeweiht

Freiberg

Freiberg (wi) - "Das ist die Posaune, die hat hier einen Knopf, damit man die Spucke rauslassen kann", erläuterte der Bandleader den Kindern eines der Instrumente. Er tat es vor Fachleuten, denn zuvor hatten seine jungen Zuhörer selbst musiziert und anschaulich den Bau ihres neuen Hauses vorgespielt: "Wer will fleißige Handwerker sehen?", hatten sie lebhaft und couragiert gefragt und Stein auf Stein gesetzt

Der katholische Kindergarten in Freiberg konnte mit fröhlichen Dixielandklängen zugleich sein 50jähriges Bestehen und die Einweihung des Neubaus an der Beethovenstraße feiern. Ein heiteres Fest bereiteten sich Kinder, Eltern und Erzieherinnen gegenseitig zu Beginn dieses neuen "Lebensabschnittes". Sie begrüßten mit Dank den Architekten Falk Jaster aus der eigenen Pfarrei, einige Bauleute, Sponsoren, Vertreter der Kommune und natürlich Bischof und Pfarrer. Selbstverständlich nahm auch der langjährige Leiter der Gemeinde, Pfarrer Christoph Birkner, an der Feier teil

Bischof Joachim Reinelt schritt mit einem Pulk von Kindern durch die Räume und segnete das neue Haus und seine Bewohner mit Weihrauch und Wasser. Er hob das Aspergil schon ein zweites Mal, wenn die Vorwitzigsten riefen, sie hätten ja noch gar keinen Spritzer abgekriegt. Pfarrer Matthias Kocner strahlte über das ganze Gesicht, denn längst sollten die Kinder ein neues Domizil bekommen. Nun war es geschafft. Im Mai 1998 war mit dem Bau begonnen worden, nachdem die Pfarrei das Grundstück von der Alteigentümerin übereignet bekam

Die Baukosten von 1,5 Millionen wurden von Land, Kommune, der Pfarrei und dem Bonifatiuswerk aufgebracht. Der Bürgermeister lobte vor allem das Konzept der Einrichtung, das bei einer Kapazität von 55 Plätzen auch solche für zehn Hortkinder vorsieht. Die "Arche Noah" will offen für alle Kinder sein, deren Eltern eine religiöse Erziehung akzeptieren. Religionszugehörigkeit spielt dabei keine Rolle. In altersübergreifenden Gruppen lernen die Kinder auch voneinander

Daß sie ihr Kinderhaus bereits völlig angenommen haben, war an der Selbstverständlichkeit zu spüren, mit der sogar die Jüngsten den Eltern die Zimmer zeigten. Mit nur drei Tagen "Notgruppe" ohne Schließung war der Umzug aus der Kreuzstraße erfolgt. Kein Wunder, daß die Leiterin Katrin Steinert und ihre vier Mitarbeiterinnen nun erleichtert durchatmen. Schwester Pia, die als Ordensschwester 22 Jahre lang, bis 1990, den Freiberger Kindergarten geleitet hatte, konnte das als Ehrengast gelassener sehen: "Ich freue mich für die Kinder und für die Eltern und bin dankbar, daß alles so schön geworden ist."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 5 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 07.02.1999

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