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Bistum Erfurt

CDU-Sozialkreis informierte sich über Hospizgruppe in Erfurt

Thüringen

Erfurt (bip/tdh) - Seit 1990 besteht in Erfurt eine Hospizgruppe. Nach mehrjähriger Aufbauphase hat die Arbeit der 30 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inzwischen einen festen Platz in der Sorge um Schwerstkranke und Sterbende im Raum Erfurt, und es gilt, die erreichte Akzeptanz weiter auszubauen und ergänzende Rahmenbedingungen zu schaffen

Im Januar informierten sich die Mitglieder des Sozial-Arbeitskreises der CDU-Landtagsfraktion in den Räumen der Malteser-Diözesangeschäftsstelle Erfurt über die Hospizarbeit in Thüringen. Die Erfurter Hospizgruppe arbeitet unter dem Dach des Malteser-Hilfsdienstes (MHD). Zu dem Gespräch, an dem auch Landtagspräsident Dr. Frank-Michael Pietzsch teilnahm, hatte MHD-Diözesanleiter Winfried Weinrich eingeladen

Die Sprecherin der Thüringer Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz, Ursula Neumann, informierte die Gäste über die Hospizarbeit. Die Mitarbeiterinnen helfen überall dort, wo ihr Dienst angefragt wird. Sie gehen in Krankenhäuser und karitative Einrichtungen, kümmern sich um die Begleitung Schwerstkranker zu Hause und um deren Angehörige, begleiten Trauergruppen, organisieren Besuchsdienste und führen Weiterbildungen für ehrenamtliche Helfer durch. Neben der rein praktischen Tätigkeit wollen sie der Gesellschaft deutlich machen: Jeder Mensch hat eine unveräußerliche Würde bis in seinen Tod hinein. Mitarbeiterin Theresia Birkefeld: "Unser Tun ist ein Signal gegen eine um sich greifende Haltung, die menschliches Leben wie eine Ware betrachtet, die man, wenn sie nicht mehr zu gebrauchen ist, wegwirft."

Landtagspräsident Pietzsch und die Mitglieder des CDU-Sozial-Arbeitskreises zeigten sich vom Engagement der monatlich bis zu 40 Stunden tätigen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen beeindruckt. Das Beste sei immer noch das Vorbild, und dabei gingen die Helferinnen und Helfer teilweise bis an die eigene Grenze, um sterbenden Menschen und deren Angehörigen zu helfen, stellte Pietzsch fest. Er dankte allen Beteiligten für die "unglaublich schwere Arbeit"

Hospizarbeit sei nicht durch professionelle Anbieter zu ersetzen, denn das Wesen der Hospizarbeit sei, daß der Todkranke bei den ehrenamtlichen Helferinnen wisse, daß hier ein Mensch seine Zeit für den Sterbenden einbringt. "Sie geben nicht Geld, sondern Zeit von ihrem Leben. In einer Zeit, in der kaum noch einer Zeit für den Nächsten hat, ist dies der unbestechlichste Beweis dafür, daß ihnen der Mitmensch etwas wert ist", stellte der Landtagspräsident fest. Die Hospizarbeit ist konkurrenzlos, da sie nicht refinanziert wird. "Hospizarbeit rechnet sich nicht!", brachte es die CDU-Landtagsabgeordnete Johanna Arenhövel auf den Punkt. Der Arbeitskreis der CDU-Landtagsfraktion will sich deshalb verstärkt der Unterstützung der Hospizarbeit widmen

Professor Dr. Claus-Peter März, Vorsitzender des Hospiz-Freundeskreis Erfurt, pflichtete dem bei, indem er feststellte, "daß die Hospizarbeit in einem guten Ruf steht, da sie durch den ehrenamtlichen Charakter und durch die Nicht-Refinanzierbarkeit dieser Arbeit auch nicht finanziell ausgenutzt werden könne". Er dankte allen Anwesenden und den vielfältigen Freunden und Gönnern des Hospiz-Freundeskreises Erfurt für ihre Unterstützung im letzten Jahr

Der Hospiz-Freundeskreis war im Januar 1998 als gemeinnütziger Verein beim Amtsgericht Erfurt eingetragen worden. Der Freundeskreis unterstützt die ökumenische Hospizgruppe ideel und ist bestrebt, die Arbeit auch finanziell zu fördern

Wer Hilfe braucht oder die Hospiz-Arbeit unterstützen möchte, kann sich wenden an: Ökumenische Hospizgruppe Erfurt, Elisabeth Baudisch, Goethestr. 22, 99096 Erfurt, Tel. 03 61 / 34 47 80, Fax 03 61 / 34 04 711

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 6 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 14.02.1999

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