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Bistum Dresden-Meißen

Studientag zur Vorbereitung auf das Jahr 2000

Schmochtitz

Schmochtitz (mh) - Im Rahmen der Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2000 hatte die Arbeitsgruppe "Pastoral 2000" im Bistum Dresden-Meißen zu einem nicht alltäglichen Studientag in das Bischof-Benno-Haus Schmochtitz eingeladen: "Gott - Vater" war der Tag überschrieben. Thema des Tages - im "Jahr des Vaters", dem letzten der drei Vorbereitungjahre - war die Frage nach dem Gottesbild

Der Rektor des Bischof-Benno-Hauses, Dr. Peter-Paul Straube, verwies zur Einführung auf das Verbot der Bibel, sich ein Bild von Gott zu machen. "Ein Bild und dann noch ein Rahmen darum" brächten die Gefahr der Enge mit sich. Der Leiter der Arbeitsgruppe, Ordinariatsrat Bernhard Dittrich (Dresden), verwies darauf, daß der Glaube zu einem "Tabuthema" geworden sei: "Wir wissen zuwenig über unseren Glauben und wir sprechen zu wenig darüber", betonte er. Und hier setzte der Studientag an. Er widmete sich nicht nur theoretisch der Frage nach Gottes Bild, sondern wurde auch praktisch: In mehreren Gruppen tauschten sich die Teilnehmer über ihre sehr persönlichen Gottesbilder und Gotteserfahrungen aus

Aus ihren Begegnungen mit Kindern und in der Hospizarbeit verwies Schwester Fabiana Wessiepe von den Missions-Benediktinerinnen (Dresden) darauf, daß sie immer wieder gefragt werde: Was ist das für ein Gott? Schwester Fabiana erinnerte in diesem Zusammenhang an den Schöpfungsbericht, nach dem der Mensch das Abbild Gottes ist: "Ich stelle ein Stückchen Gott dar. Und das ist es, was die Menschen heute suchen."

Teilweise heftig diskutiert wurde der Vaterbegriff für Gott. Benediktiner-Pater Rupert Sarach (Wechselburg) unterstrich, daß der Vaterbegriff kein Bild von Gott sei, sondern der von Jesus geoffenbarte Gottesname. Demgegenüber verwies Elisabeth Meuser (Dresden) darauf, daß die Bibel - vor allem das Alte Testamant - Gott auch mit mütterlichen Eigenschaften beschreibe: So werde Gott beispielsweise als "Gebärende" beschrieben. Frau Meuser: "Der biblisch bezeugte Gott hat sowohl männliche wie weibliche Eigenschaften. Und doch ist er weder das eine noch das andere." Hier habe das biblische Bilderverbot seinen Grund

Eine persönliche Erfahrung brachte Pater Rupert in die abschließende Runde ein: Er sei einmal in der Kirche von einem Kind gefragt worden: Bist du der liebe Gott? Das habe ihm deutlich gemacht, welche Verantwortung der Christ für die Vorstellung seiner Mitmenschen von Gott habe: "Wenn das mal jemand zu uns sagen könnte: Jetzt weiß ich, wie Gott ist. Ich habe dich gesehen."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 7 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 21.02.1999

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