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Bistum Görlitz

Neue Geschäftsräume der Malteser eingeweiht

Hoyerswerda

Hoyerswerda (ks) - "Für Hilflose gibt es keine wichtigere Institution als helfende Menschen." Das betonte Pfarrer Christoph Bockisch, der Görlitzer Diözesanleiter der Malteser, am 5. Februar in seiner Ansprache zur Einweihung der neuen Malteser-Geschäftsstelle in Hoyerswerda. Menschen zur Hilfe motivieren, das ist das Ziel der Hoyerswerdaer Malteser. Genau auf diesen Zweck zugeschnitten sind auch die neuen Räumlichkeiten, in einem Ärztehaus in der Altstadt gelegen. Das Angebot des katholischen Hilfsdienstes umfaßt Schulung und Ausbildung in der Ersten Hilfe und in lebensrettenden Sofortmaßnahmen sowie Pflegeausbildung

"Sie können einem Menschen das Leben retten! Was gibt es Wichtigeres?" heißt ein aktueller Slogan der Malteser. Die Hoyerswerdaer Geschäftsstellenleiterin, Sabine Mischner, interpretierte ihn so: "Wir wollen mit unserer Ausbildung den Menschen die Angst nehmen, ihr Verantwortungsbewußtsein stärken und das nötige Fachwissen vermitteln, sie motivieren, anderen in Notsituationen zu helfen"

Das Interesse der Öffentlichkeit bestätigt das Engagement des Hilfsdienstes. 2046 Teilnehmer nahmen bis Ende 1998 an den Erste-Hilfe-Lehrgängen teil. Sieben verschiedene solcher Erste-Hilfe-Kurse bieten die Malteser an. Da gibt es Kurse für jedermann, für Kinder, für Eltern und Erzieher mit Kindern im Säuglings- oder Schulalter. Auch Senioren haben ihre eigene Schulung, wie auch die Führerscheinbewerber. Außerdem bieten die Malteser Auffrischungskurse in zwei Varianten an: den herkömmlichen Kurs, der das erworbene Wissen regelmäßig alle zwei Jahre auf den neusten Stand bringt und neu im Programm das moderne "fresh up", eine Auffrischung des Wissens in kurzer Zeit

Zu fünf Schulen der Stadt und des Umkreises pflegen die Malteser Kontakte. Sie werden immer wieder zu Lehrgängen mit Schulklassen eingeladen. Und gerade das ist ja eines ihrer Anliegen: Kinder zu motivieren, bedürftigen Menschen zu helfen. Ausbildungen für eine sozialpflegerische Arbeit sind ein weiterer Schwerpunkt in Hoyerswerda. Bisher wurden hier 170 Frauen zu Schwesternhelferinnen ausgebildet. Ein Abschlußzertifikat bietet den Absolventinnen verbesserte (Wieder-) Einstiegsmöglichkeiten oder Chancen auf einen Ausbildungsplatz im Gesundheits- und Sozialwesen. Manche Frauen nutzen die erworbenen Kenntnisse für pflegerische Aufgaben zu Hause. Mit dem weiteren Ausbau einer ehrenamtlichen Gruppe, die Besuchs- und Hospizdienste übernimmt, folgen die Hoyerswerdaer dem alten Wahlspruch der Malteser: "Wahrung des Glaubens und Hilfe dem Bedüftigen."

Zwei Vier-Stunden-Kräfte und eine Mitarbeiterin im Freiwilligen Sozialen Jahr organisieren die ganze Arbeit. Zum Team gehören aber noch sechs weitere, ehrenamtliche Ausbilder und Helfer sowie zwei Honorarkräfte. Alle Ausbilder besitzen die Ausbildungsberechtigung und haben schon über lange Jahre Erfahrungen in diesem Beruf gesammelt. Mehrmals im Jahr bringen sie ihr Wissen in Fortbildungskursen auf den aktuellsten Stand

Der Umzug in die neue Geschäftsstelle war aus mehreren Gründen erforderlich. Zum einen war die bauliche Substanz der Räume schlecht, außerdem waren es Durchgangszimmer. Zum anderen war die alte Dienststelle in einer unsicheren Stadtgegend gelegen. Schon mehrmals war bei den Maltesern eingebrochen worden

Bei der Einweihung, die der Hoyerswerdaer Kaplan Christian Burczek vornahm, waren viele Gäste dabei: Vertreter der Kommune, der katholischen Pfarrei und der evangelischen Kirche, der Franziskanerinnen, anderer Wohlfahrtsverbände und der Nachbarn im Ärztehaus. Die Hoyerswerdaer "Familienband" trug mit der Interpretation von neuen geistlichen Liedern zum Gelingen der Einweihungsfeier bei

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 7 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 21.02.1999

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