Zweiter Bauabschnitt des St. Elisabeth-Krankenhauses startet
Spatenstich
Halle (jk) - Auf dem Gelände des Halleschen St.-Elisabeth-Krankenhauses wurde in der vergangenen Woche mit dem Bau eines zweiten neuen Klinikgebäudes begonnen. Bei der Feierstunde gab der Geschäftsführer der Trägerin der Klinik, der Katholischen Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth, Stephan Schwarte, außerdem den neuen Namen des Krankenhauses bekannt. Um die Fusion der beiden Halleschen katholischen Krankenhäuser St. Elisabeth und St. Barbara und deren gemeinsame Zukunft zum Ausdruck zu bringen, lautet er "Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara". Vor einem Jahr bereits wurde die kaufmännische Leitung der Häuser zusammengefaßt
Der zweite Bauabschnitt des St.-Elisabeth-Krankenhauses ist die Fortsetzung umfangreicher Neu- und Umbauten des katholischen Krankenhauses seit mehreren Jahren. Bereits 1991 gab es erste Überlegungen, im Bereich des ehemaligen St.-Elisabeth-Krankenhauses eine moderne Klinik zu bauen. Der erste Bauabschnitt endete im September 1997. Die OP-Abteilungen, die Notaufnahme, die Intensivstation und weitere Funk-tionsbereiche des St.-Elisabeth-Krankenhauses sowie 210 Patientenbetten wurden damals in den Neubau übernommen
Nun soll auf dem Gelände bis Ende 2001 ein zweiter Neubau entstehen, der unter anderem eine Küche, internistische Abteilungen, die Entbindungsstation und die Dialyseabteilung aufnehmen soll. Außerdem wird im Neubau Platz für 170 Patientenbetten entstehen
Nach Beendigung aller Baumaßnahmen soll das alte Gebäude des St.-Elisabeth-Krankenhauses die Abteilungen des St.-Barbara-Krankenhauses aufnehmen. Am Standort des St.-Barbara-Krankenhauses verbleibt lediglich die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit erweiterten Aufgaben und das Sozialpädiatrische Zentrum, eine ambulante Behinderteneinrichtung. Noch vor Beendigung der Baumaßnahmen soll dort auch eine Drogen- und Familientherapie eingerichtet werden. In Grundzügen gibt es sie bereits
Bürgermeisterin Dagmar Szabados freute sich bei der Feierstunde, daß am Standort Barbarastraße eine psychiatrische und psychologische Betreuung von Kindern existiert: "Es ist mir wichtig, daß für Kinder und Jugendliche auch im Hinblick auf Jugendliche, die Drogenerfahrungen haben, ein Standort bleibt." Die Bürgermeisterin versprach, daß die Stadt Halle den Neubau unterstützen will, soweit es ihr möglich ist. Außerdem wurde während der Feierstunde auch das neue, überarbeitete Logo des katholischen Krankenhauses enthüllt, das nun an der Stirnseite des Neubaus zu sehen ist. Ein weißes Kreuz mit einer gelben Rose "soll die christliche Bindung der Häuser in der Tradition der heiligen Elisabeth verdeutlichen", erklärte Stephan Schwarte. Beim früheren Logo war die Rose rot, doch gelb sei die ursprüngliche Rosenfarbe und außerdem symbolisiert diese Farbe die Kirche.
Pflegedirektorin Schwester Dominika Kinder erklärte in ihrer Ansprache, daß Kreuz und Rose Symbole des Wirkens der heiligen Elisabeth seien. "Wir wollen zeigen, daß wir hier schon 100 Jahre Dienst am Kranken im Namen der heiligen Elisabeth leisten", so die Graue Schwester. Die Pflegedirektorin sprach auch über den besonderen Anspruch, den Schwestern, Ärzte und Personal im "Krankenhaus St. Elisabeth und St. Barbara" haben: "Es geht uns hier im Haus nicht nur um die Heilung der Menschen, sondern auch um deren Heil. Die Verletzung der Seele findet ebenso Beachtung wie die Verletzung des Körpers."
In einem Pressegespräch informierte die Krankenhausleitung über weitere Neuerungen, die im Zusammenhang mit dem Neubau stehen. So ist die große internistische Abteilung seit dem 1. Februar in zwei Abteilungen gegliedert. Den Bereich der Gastroentrologie (Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts) hat Professor Linhardt Otto aus Halle übernommen. Auf der zweiten internistischen Abteilung werden Patienten mit kardiologischen Erkrankungen (Herzerkrankungen) behandelt. Neuer Chefarzt ist Professor Hans-Georg Ollbrich aus Frankfurt/Main
Der gesamte Um- und Neubau des katholischen Krankenhauses wird 89,5 Millionen Mark kosten. Weitestgehend wird dieser Betrag vom Land Sachsen-Anhalt finanziert. Zehn Millionen Mark muß der Träger, die Katholische Wohltätigkeitsanstalt zur heiligen Elisabeth, selbst übernehmen. Dieses Geld wurde und wird unter anderem benötigt für den Kauf der Grundstücke, auf dem die Neubauten stehen, für Medizintechnik, die Tiefgarage und eine kleine Kapelle
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 28.02.1999