Pfarrgemeinden sind gefragt
Aus der Redaktion
Neu sind die Zahlen nicht, die Caritas und Diakonie jetzt abschließend mit ihrer Lebenslagenuntersuchung für die neuen Bundesländer veröffentlicht haben. Bereits vor zwei Jahren wurden erste Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. Aber die Situation hat sich seit damals nicht grundlegend geändert. Und es ist wichtig, daß die kirchlichen Wohlfahrtsverbände den Abschlußbericht noch einmal zum Anlaß genommen haben, auf die Situation der "Menschen im Schatten" aufmerksam zu machen
Eine Zahl droht dabei in der Menge des Materials unterzugehen. Caritaspräsident Hellmut Puschmann weist auf sie hin: Die Pfarrgemeinden "nehmen ihre ,Menschen im Schatten' viel zu wenig wahr. Hier versagen sie und müssen aufmerksamer und sensibler werden." Konkret: Nur etwa jeder Fünfzigste - der bei Caritas oder Diakonie Hilfe sucht - tut das, weil ihn die Pfarrgemeinde auf diese Möglichkeit hingewiesen hat
Die Karitas, die Nächstenliebe, gehört zu den Grundzügen im Leben einer Pfarrgemeinde. Und sicher wird hier auch sehr viel Gutes geleistet. Trotzdem ist diese Zahl alarmierend. Sie ist für Caritaspräsident Puschmann eine Anfrage an die Verknüpfung von pastoralen und karitativen Aktivitäten in den Gemeinden und an die Bereitschaft, über den eigenen Tellerand hinauszuschauen
Matthias Holluba
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 07.03.1999