Macht alle Menschen zu Christen
Zehnter Kindersamstag in Stadtroda
Stadtroda (mh) - Im nächsten Jahr Urlaub auf dem Mars - unmöglich. Der Bau eines Perpetuum mobile - unmöglich. Nie mehr Streit - unmöglich. Pfarrer Gregor Giele knüllt die Zettel mit den Aufgaben zusammen und wirft sie weg. Letzte Aufgabe: Macht alle Menschen zu Christen! "Auch unmöglich?", fragt er in die Runde. Eine spontane Antwort gibt es nicht, aber die 45 Kinder, die an diesem Samstag nach Stadtroda gekommen sind, sollen sich auf die Suche nach einer Antwort begeben.
Zum inzwischen zehnten Mal ist in Stadtroda Kindersamstag. Mehrmals im Jahr werden die Erst- bis Achtklässler der katholischen Gemeinden im Saale-Holzland-Kreis -Stadtroda, Kahla, Eisenberg und Hermsdorf - zu einem solchen Tag eingeladen. Themen waren dabei beispielsweise schon Schöpfung, Freundschaft oder Heilige. Anliegen ist es, dass die Kinder in einer größeren Gemeinschaft den Glauben erleben können. Und: "Der gemeinsame Kindersamstag ist auch ein kleiner Schritt hin zum von den Gemeinden geplanten Pfarrverbund", sagt Pfarrer Giele. Der Tag ist an die Religiöse Kinderwoche angelehnt. Gebet, Katechese, Spiele und Aktionen gehören dazu. Normalerweise steht am Ende ein Gottesdienst. Diesmal nicht. Das liegt nicht etwa daran, dass die Stadtrodaer Kirche frisch saniert ist, sondern die Kinder sollen am nächsten Tag -dem Weltmissionssonntag - in ihren Heimatgemeinden beim Gottesdienst von diesem Tag zum Thema Mission berichten.
Nach Gebet, Lied und Einführung beginnt die Gruppenarbeit: Die kleineren Kinder beschäftigen sich mit den Fragen "Was würde ich von Gott erzählen?" und "Wer soll von Gott erzählen?". Die Großen machen eine Ideenbörse: "Wie von Gott erzählen?". Dazu haben sie einen Gast aus Gera, der über die Aktion "neu anfangen" berichtet, mit der die Christen der Stadt auf ihre nicht christlichen Mitbürger zugegangen sind (Seite 10). Die Fünft- und Sechstklässler fragen "Wem von Gott erzählen?". Sie überlegen, wer von denen, die sie kennen, kein Christ ist, und ob sie mit ihnen einmal über Gott sprechen könnten. Am Ende entstehen kleine Zettel für eine Fürbittwand. Auf den Zettelchen stehen Namen von Menschen, denen sie den Glauben wünschen. Vor dem Mittagessen werden die Ergebnisse der Gruppen in großer Runde zusammengetragen.
Am Nachmittag wird gespielt und gebastelt. Es entstehen Schaukastenplakate, Altarbilder und Fürbittwände. Einige testen ihr Wissen beim Länderquiz, andere versuchen eifrig Passanten zum Kaffeetrinken einzuladen. Zwar reagieren fast alle freundlich, der Einladung folgen aber nur wenige. Und dann haben die Kinder noch ein Abschiedsgeschenk für Pfarrer Giele, der ab Dezember Diözesanjugendseelsorger wird. Die Kindersamstage soll es auch künftig geben. Eine Gemeindereferentin und eine Gruppe Ehrenamtlicher wollen weitermachen.
Wer Interesse an Materialien für Kindersamstage hat, kann sich an Pfr. Giele wenden, Eigenheimstr. 28, 07646 Stadtroda, Tel. (03 64 28) 6 10 08.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Donnerstag, 01.11.2001