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Bistum Dresden-Meißen

Jugend unterstützt Erlaßjahr 2000

Klausurtagung

Naundorf (tdh) - Die Arbeitsgemeinschaft katholischer Kinder- und Jugendorganisationen im Bistum Dresden-Meißen (AKD) wird Mitträgerin der internationalen Kampagne "Erlaßjahr 2000 - Entwicklung braucht Entschuldung". "Das beschlossen die Vertreter und Vertreterinnen der Mitgliedsorganisation einstimmig auf der Klausurtagung der AKD nach einer intensiven Diskusssion", heißt es in einer Presseinformation der Arbeitsgemeinschaft. Die Anliegen der Kampagne - umfassender Schuldenerlaß für die ärmsten Länder dieser Erde und Einführung eines internationalen Insolvenzrechtes zur Verhinderung einer neuen Schuldenspirale - sollen bis zur Bistumsjugendwallfahrt am 29. und 30. Mai nach Rosenthal nun diözesanweit in den Pfarreien und Jugendgruppen vorgestellt und bekannt gemacht werden

Am Wallfahrts-Wochenende werde dann für die Jugendlichen Gelegenheit sein, die Entschuldungskampagne auch persönlich mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. "Die Unterschriften werden im Rahmen einer bundesweiten Aktion am Rande des Weltwirtschaftsgipfels in Köln am 19. Juni 1999 den Regierungschefs der acht wichtigsten Industrienationen der Welt übergeben", heißt es weiter. Die Problematik der immensen Verschuldung sehr vieler Länder in Afrika, Amerika und Asien sei schon lange bekannt. In der Presseinformation heißt es weiter: "Immer wieder gab es in den vergangenen Jahrzehnten Ansätze zur Schuldenerleichterung unter anderem vom Internationalen Währungsfond und der Weltbank, die beide zu den Gläubigern gehören. Eine Lösung, die die Schuldnerländer tragen können und mit der auch die Gläubigerländer einverstanden sind, wurde bisher nicht gefunden." Die Entschuldungskampagne "Erlaßjahr 2000" begründe sich in der biblischen Tradition des Jubeljahres (Lev 25, 8-28), die allen Schuldnern in Israel nach 50 Jahren durch völligen Schuldenerlaß "einen Neuanfang in Würde ermöglichte"

Mit Blick auf die Jahrtausendwende werde jetzt ein ebensolcher Schuldenerlaß gefordert, zumindest für die 30 ärmsten Länder der Erde. Jedoch solle dieser Erlaß nicht bedingungslos erfolgen, ein Teil der Schuldensumme könne in einen Gegenwertfond umgewandelt werden: "Statt Devisen für die Rückzahlung auszugeben, ist nun in Landeswährung für den (Wieder)-aufbau der Infrastruktur - Gesundheitsfürsorge, Bildungswesen, Ernährung, Transportwege, Umweltschutz - zu sorgen."

Der zweite Teil der Kampagne, die Schaffung eines internationalen Insolvenzrechtes, ermögliche es, in Zukunft auch den Staaten ein Existenzminimum geltend zu machen, bisher hatten dieses Recht nur Privatpersonen. "Ebenso wie beim Gegenwertfond sind dies die Mittel für die überlebensnotwendige Infrastruktur, die dann nicht mehr wie bisher zur Tilgung von Schulden und Zinsen gegenüber den Industrieländern genommen und auch nicht mehr eingefordert werden dürfen", heißt es abschließend

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 10 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 14.03.1999

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