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Bistum Görlitz

Groschen sammeln für St. Petersburg

Cottbus

Cottbus (tdh) - Bald werden anstatt der Groschen wohl Euro-Cents in den Büchsen klingeln, in denen so mancher Cottbuser für die Caritasarbeit in St. Petersburg sammelt. Die Idee, jeden Tag in der Fastenzeit einen Groschen für Bedürftige in St. Petersburg in eine Büchse zu werfen, kam vor Jahren von der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) in Cottbus und hat seitdem Tradition

In diesem Jahr hat die KAB ihre Aktion "Jeden Tag ein Groschen für St. Petersburg" nun schon zum sechsten Mal gestartet. In den Kirchen der beiden Cottbuser Pfarrgemeinden sind Banderolen ausgelegt, die das Motto der Aktion und die Silhouette der russischen Stadt tragen. Damit sollen leere Dosen und Gläser beklebt werden. Diese dienen dann zu Hause in den Familien als Sammelbüchsen

1998 konnte Pfarrer Kania, der sich als Seelsorger in St. Petersburg seit Jahren stark in der Caritas-Arbeit engagiert, einen Scheck über 2 300 Mark in Empfang nehmen. Die Mitglieder der Cottbuser KAB sind sich sicher, daß ihre Initiative auch in diesem Jahr wieder mehrere tausend Mark erbringen wird. Denn mittlerweile sammeln auch evangelische Christen aus den Nachbargemeinden der Stadt mit. Manch einer "reserviert" das ganze Jahr über seine Groschen für Bedürftige in Rußland. Zudem kommt beim Öffnen der Büchsen immer wieder auch Papiergeld zum Vorschein

In der Stadt an der Newa hilft jedenfalls jede Münze, wie Pfarrer Kania immer wieder versichert. "Eure Gaben und Spenden werden hier zum Segen", schrieb er kürzlich in einem Brief in seine frühere Heimat. Ohne Unterstützung aus den deutschen Gemeinden wären die vielfältigen Hilfen der Caritas in St. Petersburg überhaupt nicht möglich. Die Obdachlosenküchen sind auf Geldspenden angewiesen. Außerdem kaufen Mitarbeiter der Caritas Lebensmittel, um mit monatlichen Paketen jenen Familien zu helfen, die sich für ihre wenigen Rubel nichts mehr kaufen können. Auch die jährlichen Paketaktionen, mit denen Textilien in Großcontainern über die Ostsee in die Stadt an der Newa geschickt werden, erfordern hohe Transport- und Zollkosten

Und so werden die Cottbuser ihre Münzen wohl auch weiterhin in den Büchsen klingeln lassen, egal, ob es sich um Groschen oder Euro-Cents handelt

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 12 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 28.03.1999

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