Chance für das religiöse Buch?
Nachgefragt
Leipzig (jak) - Der Tag des Herrn stellte an verschiedene christliche Verlagshäuser die Frage, welche Chancen religiöse und theologische Literatur auf dem modernen Buchmarkt haben. Antworten von ..
Bernhard Meuser, Pattloch-Verlag: "Das religiöse Buch tut sich vor allem deshalb schwer, weil der konfessionelle Buchhandel keine Marktstärke mehr hat. Wer religiöse Bücher machen will, muß auf den freien Markt. Dort setzt sich Kirchliches im engeren Sinn kaum mehr durch. Dennoch: Religion liegt auf der Straße, die Leute sind sehr interessiert."
Brigitte Neumeister, One-Way-Verlag: "Gute christliche Literatur - allerdings nicht eingefärbt durch eine gewisse Dogmatik, sondern durch Wertevermittlung - hat meines Erachtens einen sehr hohen Stellenwert und auch Chancen auf dem deutschen Buchmarkt."
Hiltraud Laubach, Matthias-Grünewald-Verlag: "Die Chancen christlicher Literatur sehe ich im spirituellen Bereich. Die Frage nach dem Sinn und dem Mehr im Leben beschäftigt sehr vile Menschen, auch Menschen, die von den christlichen Kirchen enttäuscht sind. Viele Suchende haben auch in den diversen esotherischen Angeboten nicht das gefunden, was ihnen wirklich Halt gibt."
Guido Heller, St.-Benno-Verlag: "Zum einen gilt es Autoren aufzubauen und bekannt zu machen. Die Sprache sollte verständlich sein. Wichtig ist auch die Ausrichtung an Trends und der Kontakt zum nichtkirchlichen Bereich."
Thomas Häußner, Echter-Verlag: "Christliche Literatur hat da Chancen, wo sie vermitteln kann, daß Religion auch Lebenshilfe ist."
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 11.04.1999