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Bistum Magdeburg

Agapefeier für Schüler des Elisabeth-Gymnasiums

KSJ in Halle

Halle (dw) - "Ehrlich gesagt: Vor einer Woche wußte ich noch überhaupt nichts über die Bedeutung von Gründonnerstag", sagt die Neuntkläßlerin Sophia, bevor sie ihren Mitschülern aus dem Elisabeth-Gymnasium und einigen Eltern aus der Bibel Texte vorliest, die mit diesem christlichen Fest verbunden sind

Zum Auftakt der Osterferien hatte die Katholische Studierende Jugend (KSJ) der Stadt Halle am Gründonnerstagmittag zu einer Agapefeier in die Elisabeth-Kapelle der halleschen Moritzkirche eingeladen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Nura und mit den beiden geistlichen Beiräten der KSJ hatte Sophia die kleine Feier vorbereitet. Um eine große Tafel unter dem Kapellengewölbe versammelt, lernten sich die Schüler und ihre Eltern näher kennen. Sie sangen neue geistliche Lieder, brachten ihre Vorstellungen vom Gründonnerstag zeichnerisch zu Papier und teilten sich die mitgebrachten Speisen und Getränke

Mit Sophia und Nura haben sich in den vergangenen Monaten insgesamt fast 30 Elisabeth-Gymnasiasten der KSJ angeschlossen. Für Fünft- und Sechst-Kläßler werden freitagnachmittags Gruppenstunden angeboten. Sie basteln, spielen, unternehmen Ausflüge oder lesen gemeinsam ein Buch. Die Neunt- und Zehntkläßler helfen als Gruppenleiter mit und treffen sich jede Woche in einer Leiterrunde. Sie haben aus ihren Reihen zwei Stadtgruppenleiter gewählt, und da sie die einzige KSJ-Gruppierung im Bistum Magdeburg sind, auch zwei Diözesanleiter, die den Kontakt mit dem Bundesverband halten

Durch die Strukturen sollten die Schüler an demokratische Abläufe gewöhnt werden, erläutert der Französisch- und Religionslehrer Michael Volz, der am Elisabeth-Tag vergangenen Jahres den Startschuß für die Gründung gegeben hatte. Bei KSJ-Versammlungen auf Bundesebene haben die Jungen und Mädchen darüber hinaus die Gelegenheit, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken. Dazu dient unter anderem auch ein Ferienlager, das gemeinsam mit der KSJ Hannover zu Pfingsten auf der Huysburg stattfindet

Michael Volz findet es sinnvoll, den Schülern außerhalb des Unterrichts Angebote zu machen, bei denen nicht das Lernen, sondern das Engagement für die Gemeinschaft im Vordergrund steht. Er kannte den Schülerverband des Bundes Neudeutschland bereits aus eigenen Schülertagen in Nordrhein-Westfalen. Das Elisabeth-Gymnasium hat ihn für die KSJ-Arbeit einige Unterrichts-Wochenstunden freigestellt. Gemeinsam mit Karin Dierkes, einer Diplom-Theologin, die nicht am Elisabeth-Gymnasium unterrichtet, bildet er den geistlichen Beirat der halleschen KSJ

Die Schüler, die sich dem Verband anschlossen, haben offensichtlich Freude dabei. "Ich bin da mal mit hingegangen, und dann habe ich mich richtig anstecken lassen", erzählt Gruppenleiterin Sarah. Längst seien die KSJ-Leute zu einem "richtig guten Team" zusammengewachsen, und man freue sich, wenn man den anderen auf dem Schulhof begegne

Mit einer Arbeitsgemeinschaft in der Schule sei die KSJ-Gruppe überhaupt nicht zu vergleichen, sagt ihre Freundin Maria: "In die Gruppenstunden stecken wir einen viel größeren Aufwand hinein als in eine AG-Stunde, und außerdem sind wir bei der KSJ mitverantwortlich." Auch von ihren Mitschülern, die selber nicht mitmachen, fühlen sich Maria und Sarah, Sophia, Nura und ihre Kollegen aus dem Leitungsteam gut akzeptiert. Nuras Mutter Fatima Leder, ist froh darüber, daß sich Nura und ihre elfjährige Schwester für eine gute Sache engagieren und daß ihnen bei der KSJ religiöse Werte vermittelt werden. Sie selber ist in ihrem Heimatland im muslimischen Glauben erzogen worden. Auch wenn sie heute keine gläubige Muslimin mehr ist, bleibt ihr doch die Überzeugung, durch die Glaubenserziehung viel Positives für ihr Leben mitbekommen zu haben. Künftig möchte die KSJ ihre Aktivitäten in Halle über das Elisabeth-Gymnasium hinaus ausdehnen. Derzeit ist sie daher auf der Suche nach einem Gruppenraum außerhalb des Schulgebäudes

Bisher nutzt sie dort einen Klassenraum, der nach jeder Stunde wieder umgeräumt werden muß. Liederhefte, Spiel- und Bastelmaterial lagern in der Lehrergarderobe. Für die Finanzierung des neuen Raumes wollen die KSJler bei ihren "großen Geschwistern" vom Bund Neudeutschland um Unterstützung bitten, die sich seinerzeit auch maßgeblich am Bau des Elisabeth-Gymnasiums beteiligten

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 15 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 18.04.1999

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