Arbeitskreis Familie und Sucht
Vorgestellt
Am 26. Juni lädt das Bistum Magdeburg zu einem offenen Familienforum nach Halle ein. Auch der Arbeitskreis Familie und Sucht ist bei diesem Forum dabei und stellt sich hier vor:
Das System Familie unterliegt vielen Einflüssen. Einige Einflüsse bringen die Familien in Nöte. Zu diesen Nöten gehört immer die Erkrankung eines Familienmitglieds, was oftmals eine Erkrankung des gesamten Familiensystems zur Folge hat. Nun sind aber nicht alle Erkrankungen in der Bewertung der Mitmenschen gleich
Bei den Suchterkrankungen fehlt es, so die praktische Erfahrung, oft noch an Verständnis für diese Art der Erkrankung. Daher verstecken sich oft Familien mit suchtkranken Angehörigen über weite Strecken. Die Suchtmittelabhängigkeit schafft soziale und familiäre Auswirkungen, die schwerwiegende Folgen für die Mitbetroffenen verursachen
Aus der praktischen Arbeit mit Suchtkranken und deren Angehörigen kann immer wieder festgestellt werden, daß die Suchterkrankung eines Familienmitgliedes sehr lange verschwiegen wird. Schamgefühl bei der Familie, ungenügendes Wissen um die Krankheit, um den Verlauf von Mißbrauch bis hin zur Abhängigkeit sind oftmals Ursachen für diese Tabuisierung
Da die Zahl der Abhängigkeitserkrankungen nach wie vor zunehmend ist, kann man verstehen, daß diese Erkrankungen auch in unseren Gemeinden, in unserer Nachbarschaft, in unserer Stadt und darüber hinaus zunehmen
Der Arbeitskreis Familie und Sucht möchte sich daher mit der Problematik der Suchtkrankheiten intensiv befassen
In dem Arbeitskreis geht es zum einen darum, die persönliche Situation der Teilnehmer zu reflektieren, Hintergrundwissen zum Krankheitsverlauf, zur Suchterkrankung zu bekommen, um so vielleicht angemessener im familiären sowie Umfeldbereich reagieren zu können. Wir hoffen, mit dem Ansprechen dieses Themas einen hilfreichen Beitrag für Angehörige und Betroffene von Familien mit Suchtkranken anbieten zu können.
Ewald Kittner
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 02.05.1999