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Bistum Dresden-Meißen

Neue Auseinandersetzung mit eigenem Glauben

Firmvorbereitung

Heidenau (tdh/en) - "Bei der Taufe haben meine Eltern und Paten für mich gesprochen. Jetzt treffe ich die Entscheidung selber. Ich möchte einen Halt haben, an dem ich mich festhalten kann. Ich brauche diesen Halt zur Stärkung des Mutes, damit ich den Glauben verteidigen kann, wenn ich gehänselt oder angegriffen werde." Mit diesen Worten beschreibt Nicole aus der Gemeinde St. Georg in Heidenau ihre Motivation, sich firmen zu lassen. Andere Antworten waren beispielsweise von Angela "Um vor der Gemeinde zu zeigen, daß ich Christ bin" oder von Jan "Um ein richtiger Christ zu werden"

Nicole, Angela und Jan gehören zu den zwölf jungen Christen der Heidenauer Gemeinde, die am Pfingstmontag durch Weihbischof Georg Weinhold das Sakrament der Firmung erhalten. Seit einem halben Jahr trafen sie sich regelmäßig in den Wohnungen ihrer Firmhelfer, um sich auf den Tag ihrer Firmung vorzubereiten. Intensive Gespräche, kreatives Gestalten, ein gemeinsam verbrachtes Wochenende in Nebelschütz - wo sie übrigens eine richtige sorbische Taufe miterlebten - ließen aus den jungen Leuten und den begleitenden Ehepaaren eine "Runde des Vertrauens" werden. Eine unterrichtsähnliche Situation sollte in der Firmvorbereitung vermieden werden. Die lockere Atmosphäre in den Wohnzimmern weckte die Gesprächsbereitschaft der Mädchen und Jungen. Selbstbewußt traten diese auch vor die Gemeinde, um sich vorzustellen und ihren Entschluß, sich firmen zu lassen, zu begründen

Für die Firmhelfer Iris und Johannes Weßner bedeutete die Leitung einer Firmgruppe eine neue Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben. "Diese individuelle Art der Vorbereitung in einer jugendgemäßen Form, soll zur Freude am Glauben und zum Mittun in der Gemeinde einladen. Ich sehe eine Chance, daß hier Gemeinschaft entsteht", fügt Johannes Weßner hinzu. Schon während eines Aufenthaltes in Brüssel sammelte er Erfahrungen mit der Leitung einer solchen Firmgruppe. Allerdings sieht er in der hiesigen Diasporasituation die Chance, daß die Jugendlichen stärker mit ihrem Glauben und ihrer Gemeinde verbunden sind. Elisabeth und Jürgen Opitz - das andere Firmhelferpaar - empfinden zudem den gemeinsamen Weg mit den Jugendlichen als persönliche Bereicherung aber auch als Herausforderung. Elisabeth Opitz: "Es war spannend und auf jeden Fall eine Bereicherung. Ich habe mich wieder ganz bewußt mit dem Glauben auseinandergesetzt. Für Jürgen Opitz waren drei Dimensionen faszinierend, "wie sich hochgeistliche und theologische Themen mit dem Alltag in Verbindung bringen lassen, wie der eigene Glaube eingefordert wird und welche Ansichten die Jugendlichen dazu haben."

Informationen: Pfarrgemeinde St. Georg, Fröbelstraße 5, 01809 Heidenau, Telefon (0 35 29) 51 55 13.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 20 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 23.05.1999

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