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Bistum Dresden-Meißen

Schlüssel zum eigenes Gotteshaus feierlich übergeben

Burgstädt

Burgstädt (leo) - Für viele Christen der St.-Michaels-Gemeinde in Burgstädt muß es der Höhepunkt ihres bisherigen Gemeindelebens gewesen sein: Nach der symbolischen Schlüsselübergabe durchschritten zahlreiche Priester und Gläubige aus dem ganzen Bistum das Portal ihrer neuen Kirche, bevor Bischof Joachim Reinelt das Gotteshaus im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes weihte. Damit wurde das lang ersehnte Bauwerk seiner Bestimmung übergeben

Mit der Einmauerung der Reliquien in den Altar, der Segnung des Ambo, der Altarsalbung und der Salbung der Kirche ist der Neubau für die Gemeinde nun zu einem geweihten Ort geworden. Zwölf Salbstellen an der Kirchwand sollen dabei an die zwölf Apostel erinnern

In seiner Predigt betonte Bischof Joachim Reinelt, daß mit der Fertigstellung ein langer Weg der Gemeinde ende, der für viele Gemeindemitglieder mit der Vertreibung begonnen habe. Mit der neuen Kirche sei jetzt für die die katholischen Christen Burgstädts eine neue Heimat entstanden. "Provisorien können nicht ewig bleiben. 50 Jahre mußte die Gemeinde warten; jetzt hat sie endlich ein eigenes Gotteshaus, einen Ort, an dem ich Christus tiefer kennenlernen kann und mit den Brüdern und Schwestern zusammenwachse", so der Bischof des Bistums Dresden-Meißen weiter

Eingangs betonte der Bischof, daß die Kirche als Gemeinschaft Christi zunächst aus dem Geist heraus entstünde. Doch sei ein zentraler Versammlungsraum für diese Gemeinschaft ebenfalls wichtig. Der Begriff Kirche bezeichne daher sowohl die Gemeinschaft als auch deren Versammlungsraum

Nach dem Krieg diente der Gemeinde zunächst die evangelische Friedhofskapelle als Versammlungsort. 1960 mietete man einen umgebauten Kinosaal am Marktplatz in Burgstädt, der 39 Jahre lang als Kirche genutzt wurde. Nach der Wende kam der Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus auf, der 1995 mit dem Erwerb eines Grundstückes in greifbare Nähe rückte. Seit Dezember 1997 tagte regelmäßig ein "Bauteam" aus Mitgliedern der Gemeinde, das sich um alle wichtigen Fragen kümmerte und die Ausschreibungen vornahm. Im August 1998 erfolgte dann die lang ersehnte Grundsteinlegung

Gemeindepfarrer Gerhard Wagner bedankte sich bei allen Spendern, die den Bau der Kirche ermöglicht hatten, vor allem dem Paderborner Bonifatius-werk, der Partnergemeinde St. Georg in Aßling / Emmering bei München und vielen privaten Spendern. Die Gemeindeverwaltung von Hartmannsdorf hatte den Erwerb der Glocke ermöglicht. Bei der Planung des Neubaus sei die Wunschliste der Gemeinde reichlich erfüllt worden, freute sich Gerhard Wagner: Neben dem eigentlichen Gebetsraum läßt sich ein Raum für Gemeindeversammlungen abtrennen.

Der Innenhof lädt zu Gemeindefesten ein. Eine kleine Küche erleichtert dabei die Versorgung, ein kleines Büro die Verwaltungsarbeit. Eine Empore und eine kleine Orgel durften ebenfalls nicht fehlen. Die neue Kirche bestimmt eine "moderne, klare Architektursprache", so Architekt Helge Mehring, der das Gebäude entwarf. Das helle Gebäude in der Form eines Kubus gewinnt durch indirekte Beleuchtung an Größe und Ausdruckskraft. Der ebenfalls kubusförmige Altarraum ist bestimmt durch die Farbe Türkis, die Frische und Hoffnung vermitteln soll. Die schlichte Modernität steht dabei im Einklang mit der Einfachheit des romanischen Kreuzes, das die Mitte über dem Altar beherrscht

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 20 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 23.05.1999

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