Gemeinde Bad Liebenstein baut neues Zentrum
Grundsteinlegung
Liebenstein (tdh) - "Eigentlich ist es eine Frechheit, in unserer Zeit und in dieser Situation eine Kirche, ja ein ganzes Gemeindezentrum zu bauen." Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Horst Kaspar die Gäste, unter ihnen den Erfurter Generalvikar Dr. Georg Jelich, die zur Grundsteinlegung für das neue Gemeindezentrum der katholische Pfarrgemeinde St. Kilian nach Bad Liebenstein gekommen waren. Es sei die "heilige Frechheit des Glaubens", sagte der Pfarrer weiter, und aus diesem Glauben heraus hätten die Christen aller Zeiten Versammlungsstätten und Gotteshäuser gebaut - seien es nun schlichte Bauten oder Kathedralen. Ihnen allen sei gemeinsam, daß sie gebaut wurden zur "Ehre Gottes " und "zum Dienst am Menschen"
Dem soll auch das neue Gemeindenzentrum dienen. Das versprach nicht nur Pfarrer Kaspar, sondern das wünschte sich auch Generalvikar Jelich für das Haus. Auf einem von der Stadt gekauften Grundstück soll für rund zwei Millionen Mark, die überwiegend durch das Bistum finanziert werden beziehungsweise aus dem Verkaufserlös der alten Immobilien stammen, eine Kirche mit quadratischem Grundriß entstehen. Ein Foyer wird Kirche und Gemeindehaus verbinden. In dem Gebäude werden sich künftig auch Pfarrbüro und Pfarrwohnung befinden
Bestimmend für das Grundkonzept des Gemeindezentrums sei das biblische Bild aus dem 21. Kapitel der "Offenbarung des Johannes" von der "Neuen Stadt", dem "neuen Jerusalem", erläuterte Pfarrer Kaspar. "Christen schöpfen die Kraft für ihren Einsatz in der Welt aus ihrer Beziehung zu Gott, der uns Hoffnung und Zukunft gibt."
In der Schatulle, die eingemauert wurde, befinden sich unter anderem eine Liste der derzeitigen Gemeindemitglieder und der Baufirmen, die ausschließlich aus der Region kämen, sagte Architekt Rüdiger Wetzel. Enthalten sind außerdem die Tageszeitungen, die Baupläne und ein Satz D-Mark-Münzen sowie die Bauurkunde
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 06.06.1999