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Bistum Dresden-Meißen

Gruppen und Familien können in St. Marienstern Urlaub machen

Gästehaus

Panschwitz-Kuckau (leo) - Naturerlebnis, spirituelle Erfahrung und Nähe zum Klosterleben - das versprechen die Schwestern des traditionsreichen Klosters Marienstern ihren Übernachtungsgästen. Seit dem Umbau der alten Kaplanei können insgesamt 25 Gäste innerhalb der spätgotischen Klostermauern beherbergt werden. Das Angebot richtet sich vor allem an Firmgruppen und Gruppen aus Schulen, die die Nähe zum Klosterleben suchen. "Wir sind kein gewöhnliches Hotel", so Äbtissin Benedikta. Durch das Chorgebet und die täglichen Gottesdienste kommen die Besucher in Kontakt mit dem Leben der 22 Zisterzienserinnen, deren Dienst jeden Tag um 4. 30 Uhr mit dem Morgengebet beginnt und um 19 Uhr mit dem Komplet endet

So sind die Besuchergruppen dem Geheimnis auf der Spur, was Menschen dazu bewegt, sich in die vermeintliche Abgeschiedenheit des Klosterlebens zurückzuziehen. "Manche Gruppen fragen uns regelrecht Löcher in den Bauch", betont Schwester Gabriela. Das Interesse an der "Radikalität der Nachfolge" sei auch bei Nichtchristen erstaunlich hoch. "Ich habe schon einmal einer ganzen Schulklasse Autogramme gegeben", schmunzelt die junge Ordensfrau. Als Cellerarin ist sie für die wirtschaftlichen Belange der Klostergemeinschaft zuständig

Interessierte Gruppen haben die Möglichkeit, mit den Schwestern zusammenzuarbeiten. Dabei gehören auch "unangenehme" Pflichten wie Fensterputzen oder Friedhofspflege zum "Ora et labora" des heiligen Benedikt, dessen Regeln die Zisterzienserinnen befolgen. "Wir leben unser Leben und versuchen dabei, etwas Ausstrahlung abzugeben", schildert Äbtissin Benedicta den Kontakt der Schwestern zu den Besuchern. "Was uns in unserer Gemeinschaft verbindet, ist die Gottessuche." Gespräche mit den Zisterzienserinnen sind jederzeit möglich

Die Schwestern helfen auch bei der inhaltlichen Gestaltung des Aufenthalts. "Viele Schüler erfahren uns dabei als lockere, völlig normale Menschen und gar nicht als lebensfremd", betont Schwester Gabriela. Durch solche Gruppen will sie sich ganz bewußt aus der alltäglichen Routine bringen lassen, um nicht starr und unbeweglich zu werden

Das weitläufige Gelände des Klosters bietet für Schulklassen und Projektgruppen ein lehrreiches und unterhaltsames Programm für etwa eine Woche. Der Umwelt- und Lehrgarten des Christlich-Sozialen Bildungswerkes Sachsen bietet sechs verschiedene Themen für Projektunterricht zwischen Heimatkunde und Biologie in allen Altersstufen. Hier sollen die Schüler ihr theoretisches Wissen praktisch umsetzen. Sieben Gartenbereiche vermitteln dem einen fachliches Wissen über Gartenbau und Pflanzenwuchs, dem anderen ein hautnahes Naturerlebnis. So hoffen die Schwestern von Marienstern, daß ihr Garten im Einklang mit der Jahrhunderte alten Gartentradition der Zisterzienser ein Ort der Besinnung und Bildung ist

Gruppen, die an sozialem Engagement interessiert sind, können die Arbeit im Maria-Martha-Heim kennenlernen. 90 Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen leben und arbeiten auf dem Klostergelände. In einer Werkstatt lernen sie in den Bereichen Keramik, Montage und Landschaftsgestaltung. Eine Förderschule mit 60 Plätzen vermittelt Selbsterfahrung und Orientierung in der Gemeinschaft. Ein wichtiger Programmpunkt sind die Führungen durch das Klostergelände und die Begegnung mit der 750jährigen Geschichte des Ortes. Ab August wird eine "Schatzkammer" wertvolle Exponate aus der Vergangenheit des Klosters zeigen

Auch "gewöhnlichen" Reisenden steht die Pforte des Klosters Marienstern immer offen. Die sanften Hügelzüge, die weiten Felder, verträumte Dörfer und stille Teiche und Wälder in der Oberlausitz laden ein zu ausgedehnten Radtouren und Wanderungen. Regelmäßige kulturelle Veranstaltungen und Ausstellungen machen den Aufenthalt lehrreich und kurzweilig. Die einzige Bedingung für den preiswerten Klosterurlaub: Eine rechtzeitige Anmeldung

Kontaktadresse: Zisterzienserinnenabtei St. Marienstern, Cisinskistraße 35, 01920 Panschwitz-Kuckau

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 25 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 27.06.1999

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