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Bistum Dresden-Meißen

Weiter den Frauen helfen

Schwangerenberatung

Dresden (tdh) - Mit dem Zusatz auf dem Beratungs- und Hilfeplan der Schwangerschaftsberatungstellen der Caritas solle die Kompromißlosigkeit der katholischen Kirche in Fragen der Abtreibung nochmals unterstrichen werden, betonte Bischof Joachim Reinelt in Dresden. Der Zusatz lautet im Wortlaut: "Diese Bescheinigung kann nicht zur Durchführung straffreier Abtreibungen verwendet werden."

"Wir haben eine klare Zielsetzung, wir beraten für das Kind", sagte Reinelt weiter. Diese Zielsetzung, vom Gesetzgeber eigentlich für alle Beratungsstellen vorgesehen, werde jedoch leider nicht überall ernstgenommen, kritisierte der Bischof. Joachim Reinelt - der im Rahmen der Deutschen Bischofskonferenz für die Caritas zuständig ist - hatte nach der Entscheidung des Ständigen Rates Journalisten in das Gebäude der Diözesancaritas nach Dresden eingeladen

Dabei zeigte sich der Bischof überzeugt, daß die katholische Kirche - trotz des Zusatzes - auch künftig im staatlichen System der Schwangerschaftskonfliktberatung bleiben könne. "Es ist uns gelungen, die Weisung des Papstes mit dem Verbleib im staatlichen Beratungssystem zu verbinden." Der Zusatz auf dem Beratungsschein könne nicht Anlaß für die staatlichen Stellen sein, die kirchliche Konfliktberatung nicht mehr anzuerkennen

Die Verantwortliche im Diözesancaritasverband für die Schwangeren-Beratungsstellen, Dorothea Kinder, berichtete von der Arbeit im Bistum Dresden-Meißen. Insgesamt gab es 1998 etwa 2200 Beratungen, davon 515 Konfliktberatungen

Dorothea Kinder äußerte die Sorge, daß sich jetzt viele Frauen verunsichert fühlen könnten und nun nicht mehr bei Konflikten zur kirchlichen Beratung kommen werden. Doch werde auch in Zukunft die Bescheinigung ausgestellt, allerdings mit dem Zusatz. Dorothea Kinder machte weiter deutlich, in welchen Konflikten sich viele Frauen befinden. "Sie wissen nichts von ihren Rechten, kommen sich ungerecht behandelt vor und haben einfach Angst, da wollen wir helfen", sagte Dorothea Kinder

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 26 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 04.07.1999

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