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Bistum Magdeburg

Neubau eingeweiht

Bosse-Klinik Wittenberg

Wittenberg (leo) - Im Rahmen eines Festaktes ist am 25. Juni der Neubau der Bosse-Klinik in Wittenberg eröffnet und vom Magdeburger Generalvikar Theodor Stolpe gesegnet worden. Damit ist die langwierige Umstrukturierung der Klinik beendet: Die traditionelle Wittenberger Geburtsklinik ist zu einem Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie, Geriatrie und Neurologie geworden. Gewechselt hat auch die Trägerschaft der Klinik: Der Caritasverband des Bistums Magdeburg hat die Klinik an die Kongregation der Alexianer abgegeben

Bruder Wunibald Gillhaus, Provinzialoberer der Alexianer, begründete die "mutige Entscheidung" damit, "helfen zu müssen, wo man helfen kann". Der Auftrag der Kirche sei Verkündigung und Diakonie, und keines von beidem könne aufgegeben werden. Neben der Klinik Bosse haben die Alexianer auch das St.-Josef-Krankenhaus in Dessau übernommen

Caritas-Direktor Franz Jorgol betonte seine "Erleichterung, die Alexianer-Brüder als Partner gefunden zu haben." Beide Krankenhäuser in Wittenberg und in Dessau habe man umgestalten müssen, da sie in ihrer Existenz bedroht gewesen seien. Jorgol hob hervor, daß sich die Caritas "nicht ganz aus dem Gesundheitswesen verabschieden" wolle. Gemeinsam mit den Alexianern werde man dafür streiten, "daß die Menschen, die Hilfe brauchen, angemessen versorgt werden."

Die ganze Klinik sei gestaltet wie ein kleines Dorf, schildert Torsten Sielaff, Stationspfleger auf der Station "St. Michael". Wie eine Hauptstraße verbindet die "Magistrale" die zwei Stationsbereiche mit den Therapie- und Untersuchungsräumen, dem Verwaltungsbereich und dem Empfang. Sie ist Verbindungsweg, Kommunikationsmittelpunkt und Aufenthaltsbereich für die Patienten. Die Klinik verfügt auf fünf Stationen über 120 Betten und 20 Plätze in einer Tagesklinik

Bei der Gestaltung der einzelnen Stationen sei auf eine familiäre Atmosphäre wert gelegt worden, damit zwischen den Patienten Solidarität entstehen kann, so Sielaff. Auch die Nähe zur Natur wird groß geschrieben: Jedes Bettenhaus hat einen begehbaren Innenhof. Eine Parkanlage mit Teich und Bachlauf ist den Patienten immer zugänglich. Eine "Erfahrungsstrecke" mit unterschiedlichem Bodenbelag soll den Patienten ein neues Wahrnehmungs- und Körpergefühl vermitteln

In der gesamten Klinik Bosse gibt es keine geschlossenen Türen, betont Torsten Sielaff. Bei gefährdeten Patienten sei die ständige Anwesenheit von Pflegepersonal wichtig, um dem Patienten seine Angst zu nehmen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 26 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 04.07.1999

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