Zweite Wallfahrt katholischer Gymnasien
Hülfensberg
Hülfensberg (ot/tdh) - Unter dem Motto "Wir feiern ein Fest" trafen sich am 16. Juli 185 Schüler aus den sieben katholischen Gymnasien im Bereich der Bistümer Dresden-Meißen, Erfurt, Görlitz und Magdeburg auf dem eichsfeldischen Hülfensberg zur zweiten großen Schülerwallfahrt der Region. Die Mädchen und Jungen, allesamt Sechstklässler, kamen aus Magdeburg (St. Norbertus), aus Dessau (St. Liborius), aus Halle (St. Elisabeth) und aus Dresden (St. Benno). Den weitesten Weg zum Hülfensberg, der zwischen Mühlhausen und Eschwege liegt, hatten die Schüler vom Peter-Breuer-Gymnasium in Zwickau zurückgelegt. Wesentlich näher hatten es dagegen die Pennäler von der Edith-Stein-Schule in Erfurt und die sechste Klasse der Bergschule St. Elisabeth aus Heiligenstadt
Die erste Schülerwallfahrt hatte 1998 auf den Petersberg bei Halle geführt. Mit dem Hülfensberg fand das Treffen nun in einer katholisch geprägten Region statt. Die Dresdner und Zwickauer Schüler, die bereits am Donnerstag anreisten, fanden in den Mädchen und Jungen, Eltern und Lehrern der Heiligenstädter Bergschule St. Elisabeth gute Gast- und Quartiergeber
Der Wallfahrtsmorgen begann mit einer Busfahrt nach Döringsdorf unterhalb des Wallfahrtsberges. Von dort ging es zu Fuß den Berg hinauf. Nach einer Statio auf halber Strecke zogen die Schüler gemeinsam mit dem Heiligenstädter Schulseelsorger, Diakon Johann Freitag, und Ministranten den Wallfahrtsberg hinauf. Auf dem "Berg des Gehülfen" Christus angekommen, waren die Mädchen und Jungen eingeladen, miteinander zu singen, Kreuze zu gestalten, zu tanzen und zu spielen und so einander kennenzulernen. Dafür bot auch das Mittagessen Gelegenheit. Bereits am Morgen bei der Ankunft auf dem Berg hatte jedes Kind einen Anstecker bekommen - jede Schule hatte ihre eigene Farbe -, auf den es seinen Namen schrieb. Die Anstecker wurden am frühen Nachmittag vor dem Gottesdienst eingesammelt und an einem großen Wandbild hinter dem Altar angebracht, so daß aus den Ansteckern einen Regenbogen entstand. Das gesamte Schaubild stellte den Sonnengesang des Franziskus dar
Auf dieses Motiv ging der Erfurter Bischof Joachim Wanke in seiner Predigt ein. "Wir Menschen dürfen aktiv an der Freude der Schöpfung teilhaben", so Wanke. "Und wir dürfen aus der Vielfalt und Schönheit der Schöpfung schließen: Wir Menschen sind geliebte Kinder Gottes." Das habe auch der heilige Franziskus erkannt, als er seinen Sonnengesang schrieb. "Weil wir von Gott geliebt sind, gehören wir zusammen, ob wir aus Zwickau, Halle oder Heiligenstadt kommen", so der Bischof. Der aus den farbigen Ansteckern entstandene Regenbogen sei ein schönes Sinnbild dafür
"Unsere Schulen sind freundschaftlich untereinander verbunden", zog die Leiterin der Heiligenstädter Bergschule St. Elisabeth, Annegret Fuehr, ein Resumé. "Durch die Besuche lernen wir uns besser kennen, die Schüler knüpfen Kontakte." Deshalb solle es auch im nächsten Jahr eine Schülerwallfahrt geben
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 25.07.1999