Internat der Berufsfachschule für Kinderpflege eingeweiht

Bautzen (wi) - Die neue Wohnheimleiterin Anette Lebsa strahlte bei der Schlüsselübergabe genauso wie jedes der 44 Mädchen, die in die hellen, geschmackvoll eingerichteten Zimmer des Internats einziehen können. Vor dem Schülertor 21 heißt die neue Zweit-Adresse für die Berufsfachschule für Kinderpflege in Bautzen, deren Träger der Caritasverband für das Bistum Dresden-Meißen ist. In dem denkmalgeschützten, sanierten Altstadthaus befinden sich neben den Wohnräumen auch eine moderne Lehrküche sowie Seminarräume für den praktischen Unterricht. Die Theorie wird den Auszubildenden weiterhin im Obergeschoß der sechsten Grundschule im Plattenbauviertel Gesundbrunnen vermittelt

3,5 Millionen Mark hat der Umbau am Schülertor gekostet. Er wurde gänzlich ohne öffentliche Mittel, nur durch den Träger und durch Spenden des Deutschen Hilfswerkes, der Glücksspirale und der Stiftung Clementa finanziert. Mit einem kreativ gestalteten Gottesdienst in der nahen Bautzener Liebfrauenkirche feierten Schülerinnen, Lehrer und Freunde der Schule zusammen mit Bischof Joachim Reinelt und Caritasdirektor Horst Kutschke den Einzug in das neue Heim. Wo sich früher ein marodes, leergezogenes Wohnhaus und ein Druckereigebäude befanden, wird mit dem Schuljahresbeginn endgültig das Leben zurückkehren. Dann wird auch der große Garten, der beide Gebäudeteile umgibt, fertig gestaltet sein

Schulleiter Andreas Maneck sieht die Verpflichtung, die sich in diesem Umfeld für die Schule ergibt: "So dankbar wir für die siebenjährige Übergangslösung im Domstift sind, so bewußt ist uns die Veränderung. Hier gibt es kein großes Tor, das uns zur Umgebung abschließt, hier müssen wir uns für die Stadt öffnen." Gedacht ist an verschiedene kulturelle Angebote, an Treffs mit Gästen und Nachbarn in Garten und Haus. Nach außen etwas ausstrahlen, das ist genau das, wozu der Bischof die Christen immer wieder auffordert. Der Einweihungstag, gefeiert nach dem Streß des Schuljahresabschlusses, hatte etwas davon: heitere Leichtigkeit, die auch im Schulalltag erhalten bleiben möge. Darauf konnte man getrost anstoßen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 29 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 25.07.1999