60 Jahre in der Weitergabe des Glaubens
Priesterjubiläen
Dresden (kpi) - Auf sechzig Jahre priesterlichen Dienst zurückblicken zu können, ist eine besondere Gnade. In diesem Jahr ist dieses diamantene Jubiläum nach Pfarrer Edwin Loos - sein Jubiläumstag lagt im Juni - zwei weiteren Priestern vergönnt, Monsignore Werner Jaschke in Chemnitz und Monsignore Werner Laukus in Weinböhla bei Dresden. Beide faßten ihren Entschluß Priester zu werden, in der NS-Zeit, in der die katholische Kirche keineswegs freundlich behandelt wurde. Gute Glaubensweitergabe im Elternhaus und Vorbilder in der katholischen Jugend standen am Anfang ihres Weges
Am Freitag, dem 30. Juli, 9 Uhr wird Pfarrer Laukus durch Weihbischof Georg Weinhold in einer Festmesse in St.Benno Meißen geehrt. Denn in der alten Bischofsstadt Meißen hat Werner Laukus, der gebürtige Dresdner, 33 Jahre als Pfarrer gelebt und lange Zeit auch als Erzpriester und Dekan gewirkt. Noch heute hält der 87jährige, wenn er irgend kann, für die Gläubigen in Weinböhla die Sonntagsmesse
Pfarrer Werner Laukus ist bis auf seinen Dienst als Sanitäter im Zweiten Weltkrieg und die anschließende russische Gefangenschaft immer seiner Heimatregion treu geblieben. Die Pfarreien Dresden-Pieschen und Berggießhübel waren vor Meißen die Stationen seines Wirkens. Die Weinberge und die Seen und Teiche, von denen er die meisten schwimmend erkundet hat, sind sein Revier. Dieser Sport war seine Leidenschaft, und er paßt zu ihm genauso wie die fröhliche Weitergabe seines gelebten Glaubens und das Suchen des Gesprächs mit jungen Menschen
Msgr. Werner Jaschke gehört, wie so viele Katholiken unseres Bistums, der Generation an, die nach dem Krieg ihre Heimat verloren haben. In Liegnitz geboren und in Breslau - am gleichen Tag wie Werner Laukus in Bautzen - geweiht, kam er nach Kaplansjahren in Oberschlesien 1945 nach Gera. Penig und Karl-Marx-Stadt Siegmar waren weitere Stationen, ehe er 1958 als Pfarradministrator und später als Pfarrer in Maria Hilf in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz wirkte. Ab 1971 war er zugleich als Erzpriester beziehungsweise Dekan dort tätig, bis er 1985 in den verdienten Ruhestand ging. Die freilich behelfsmäßige Pfarrkirche Maria Hilf war sein Werk. Schwer getroffen hat ihn deshalb ihre Schließung aus bautechnischen Gründen und der erneute Einzug der Gemeinde in die evangelische Friedhofskapelle, wo sie schon nach dem Krieg Gastrecht genoß. Werner Jaschkes größter Wunsch ist es, die Weihe des neuen Pfarrzentrums noch mitzuerleben. Sein Jubiläum feiern die Chemnitzer mit ihm am 30. Juli, 18 Uhr in der Propsteikirche. Die Messe wird gleichfalls der Weihbischof halten
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 01.08.1999