Vielfältige Hilfe von Caritas und Bistum
Kosovo-Flüchtlinge
Magdeburg (tdh) - Rund 500 Flüchtlinge aus dem Kosovo, die während des Krieges aus Lagern in Mazedonien ausgeflogen wurden, leben zur Zeit in Sachsen-Anhalt. Das Bistum Magdeburg, insbesondere der Caritasverband, haben seit der Ankunft der ersten Flüchtlinge vielfältige Hilfen angeboten. Magdeburgs Bischof Leo Nowak überzeugte sich davon kürzlich bei einem Besuch im Interkulturellen Beratungs- und Begegnungszentrum in Magdeburg-Buckau. Seit dem 1. Juni betreut und berät hier ein Sozialpädagoge - selbst Kosovo-Albaner - die Flüchtlinge, die sich mit allen Problemen und Sorgen an ihn wenden. Darüber hinaus bietet die Caritas für die Kosovo-Albaner Sprachkurse sowie berufliche Kurzzeittrainings an
Auch auf Gut Glüsig, einem Landwirtschaftsbetrieb in Trägerschaft der Caritas, finden die Flüchtlinge Unterstützung: Für einige Erwachsene gibt es hier die Möglichkeit, in der Landwirtschaft mitzuarbeiten (Tag des Herrn-Ausgabe 27, Seite 17). Besonders reges Interesse findet auch das Angebot der Kinderbetreuung
Ermöglicht wurden die Hilfen vor allem durch die zahlreichen Spenden, für die sich Gabriele Mertens, Migrationsbeauftragte des Caritasverband des Bistums, "herzlich bedankt". Um die Arbeit fortführen zu können, sei die Caritas aber auf weitere Spenden angewiesen, betont Frau Mertens
Ein Beispiel für viele, die die Caritas unterstützen, sind Schüler des Magdeburger Norbertusgymnasiums. Sie übergaben Frau Mertens kürzlich 800 Mark, die sie für die Kosovo-Flüchtlinge gesammelt hatten. Im Rahmen des Religionsunterrichtes hatten die Schüler über das Schicksal der Menschen aus dem Kosovo gesprochen. Angeregt durch die zahlreichen Friedensgebete in diesem Anliegen in den Gemeinden beschlossen sie, zu einem Zeichen der Solidarität aufzurufen. Auch eine Kleidersammlung kam zustande. Frau Mertens betonte bei der Übergabe, daß jedes Engagement für Menschen auf der Flucht von großer Bedeutung sei
Als Beispiel für die Verwendung der Spendengelder nennt Frau Mertens die Telefonkarten-Aktion, die kurz nach Ankunft der ersten Flüchtlinge gestartet wurde: "Die allererste Frage der Vertriebenen war nicht die nach Nahrung oder Unterkunft, sondern die Bitte, telefonieren zu dürfen." Fast alle Flüchtlinge hätten in Deutschland oder im Ausland Verwandte. "Die Zettel mit den Telefonnummern sind wohl das wertvollste, was diese Menschen besitzen." Schon kurz nach einem entsprechenden Aufruf konnten alle Flüchtlingsfamilien mit einer Telefonkarte versorgt werden
Ähnlich hohe Beachtung fand der Aufruf, guterhaltene Kleidungsstücke zu spenden. Frau Mertens: "Schon zwei Tage nach dem Aufruf war unsere Kleiderkammer prall gefüllt."
Wer die Arbeit der Caritas untersützen will, kann sich wenden an: Gabriele Mertens, Caritasverband des Bistums Magdeburg, Langer Weg 65-66, 39112 Magdeburg, Tel. (03 91) 6 05 32 36.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 01.08.1999