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Bistum Dresden-Meißen

Erklärung des Diözesanrates

Landtagswahl

Eine Demokratie lebt vom aktiven und verantwortlichen Mittun ihrer Bürger. Die Verfassung bietet jedem Wahlberechtigten das Wahlrecht an. Sie setzt voraus, dass dieser das Angebot verantwortungsbewusst ausübt. Gleichzeitig sollten wir uns ins Gedächtnis rufen, dass wir dieses Recht der allgemeinen, unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahl erst seit der friedlichen Revolution nutzen können

Die bevorstehenden Landtagswahlen bestimmen die politischen Kräfteverhältnisse in unserer Region für die ersten Jahre des dritten Jahrtausends nach Christi Geburt

Erstens: Arbeit ist die wichtigste Form der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und damit eine unabdingbare Voraussetzung für den Erhalt des sozialen Friedens. Deshalb bleibt die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit die größte Herausforderung an die Gesellschaft. Hierbei sind die politischen Kräfte aufgefordert, auf die Veränderungen der Arbeitswelt zu reagieren und neue Wege zu beschreiten. Aufgabe der Arbeitsmarktpolitik muss es sein, der Wohlfahrt des gesamten Volkes zu dienen. Zweitens: Der jungen Generation sind die Weichen zur Übernahme von Verantwortung zu stellen. Wir dürfen die Entwicklung der Jugend nicht dem Selbstlauf überlassen. Der Übergang von der Schule in die Arbeitswelt muss intensiver begleitet werden. Eine solide Schul- und Berufsausbildung ist Bedingung für eine erfolgreiche Teilnahme am Arbeitsleben. Dabei sind stärker als bisher den jungen Menschen echte Ideale und Wertvorstellungen wie Bereitschaft zur Verantwortung, Einsatzwillen und Gemeinschaftssinn zu vermitteln. Drittens: Die Familie als Halt und persönlicher Bezugspunkt muss wieder mehr Bedeutung in der Gemeinschaft erhalten. Ein vorrangiges Anliegen ist dabei der Erhalt der Familie als Institution, in der dem Einzelnen, vor allem den Kindern und Schwachen, Geborgenheit gewährt und Mitmenschlichkeit vorgelebt wird. Die Erziehung unserer Kinder darf nicht zur Nebensache werden. Erziehungsarbeit in der Familie verdient gleiches öffentliches Ansehen wie Erwerbsarbeit. Viertens: Der Sonntag ist ein besonders zu schützendes Gut. Der gemeinsame freie Tag gehört zum kulturellen Erbe des christlichen Europas und ist für die Familien und die Gesellschaft als Ganzes unverzichtbar

Bitte prüfen Sie, wie die Wahlprogramme und Aussagen der Politiker diesen Forderungen entsprechen. Gehen Sie in Wahlveranstaltungen und Foren und fordern Sie die Kandidaten auf, Stellung zu beziehen. Und vor allem, gehen Sie zur Wahl!

Der Diözesanrat des Bistums Dresden-Meißen

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 36 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 12.09.1999

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