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Aus der Region

Interview mit Leiterin Brutschek

Grundkurs Theologie

Einen neuen "Grundkurs Theologie" bietet das Bildungsreferat im Erfurter Seelsorgeamt ab Januar 2000 an. Der Kurs, der in Zusammenarbeit mit der Kirchlichen Arbeitsstelle für Fernstudien / Theologie im Fernkurs Würzburg in Erfurt durchgeführt wird, dauert drei Jahre. Der Tag des Herrn sprach mit der Erfurter Bildungsreferentin Dr. Jutta Brutscheck, die den Kurs leitet.

Frau Dr. Brutschek, an wen richtet sich Ihr Angebot?
An katholische Christen aller Berufe, die sich mit ihrem Glauben auseinandersetzen und ihn vertiefen wollen. Eingeladen sind aber auch evangelische Christen. Im letzten Kurs hatten wir zudem zwei nichtchristliche Teilnehmer, die sich für den Glauben interessierten. Dabei hat sich gezeigt, dass es für nichtchristliche Teilnehmer hilfreich ist, wenn sie für das Studium der Lehrbriefe zu Hause einen katholischen Gesprächspartner haben. Wer sich für eine Teilnahme entscheidet, soll dies jedoch verbindlich tun und sich allen Anforderungen des Kurses stellen.
Was erwartet Teilnehmer des "Grundkurses Theologie"?
Mit dem Grundkurs wird versucht, eine Gesamtübersicht darüber zu vermitteln, wie der katholische Glaube heute verstanden, erlebt und gelebt werden kann. Wer am Fernkurs teilnimmt, lernt, anderen über den eigenen Glauben besser Rechenschaft geben zu können. Im Rahmen des Grundkurses sind von den Teilnehmern 24 Lehrbriefe im Selbststudium durchzuarbeiten. Ergänzend dazu finden im Rahmen unseres Erfurter Angebotes pro Jahr sechs Konsultationswochenenden statt. Fünf von Freitagabend bis Samstagnachmittag, ein Wochenende von Freitagabend bis Sonntagmittag. Während des Kurses werden zwei Klausuren über die Themen der Lehrbriefe geschrieben.
Welche Inhalte werden den Teilnehmern vermittelt?
Die Lehrbriefe sind thematisch, die einzelnen theologischen Disziplinen übergreifend aufgebaut. Schwerpunkte sind etwa die Frage nach dem Sinn des Lebens, die Antworten der verschiedenen Religionen, die Sicht des Alten Testaments, die Antwort Jesu im Neuen Testament. Weitere Themen sind die Kirche und die Sakramente, Gewissen, die Berufung der Christen. Während der Konsultationswochenenden werden diese Schwerpunkte gemeinsam reflektiert. Ein jeweils eingeladener Referent greift einzelne Themen auf und diskutiert mit den Teilnehmern darüber. So werden die Inhalte der Lehrbriefe vertieft und ergänzt. Die Wochenenden sind zudem von Gottesdiensten, Meditation, Geselligkeit und gemeinsamen Unternehmungen geprägt.
Wie steht es um die Kosten?
Für die 24 Lehrbriefe wird eine Gebühr von 340 Mark erhoben. Außerdem tragen die Teilnehmer die Fahrtkosten und die Kosten der Unterbringung und Verpflegung an den Konsultationswochenenden im Tagungshaus (40 beziehungsweise 60 Mark).
Da kommt einiges zusammen ..
Die Lehrmaterialien sind ziemlich teuer. In Härtefällen ist aber eine finanzielle Stützung möglich. Außerdem kann die Gebühr auch in Raten gezahlt werden. Zudem sollten die Teilnehmer ihre Pfarrer auf eine etwaige Unterstützung ansprechen. Schließlich kann eine Pfarrgemeinde dankbar dafür sein, wenn sich Gemeindemitglieder theologische Bildung aneignen. An den Kosten braucht die Teilnahme am "Grundkurs Theologie" nicht zu scheitern.
Welche Erfahrungen haben Sie mit bisherigen Kursen gemacht? Wie sind die Teilnehmer mit dem Angebot zurechtgekommmen?
Vor allem staune ich über das Engagement der Leute. Im letzten Kurs gab es sogar einige, die sich vor jedem Konsultationswochenende schon mal in ihrem Heimatort zur Vorbereitung getroffen haben. Die meisten Kursteilnehmer sind problembewusst, stellen auch sehr kritische Fragen und zeigen viel eigene Initiative. Die Gemeinschaft tut allen offensichtlich gut, obgleich die Wochenenden für ihre Familien auch eine Belastung bedeuten.
Wie kam es dazu, "Theologie im Fernkurs" in Erfurt anzubieten?
Entwickelt wurde der Fernkurs von der Fernstudienstelle in Würzburg. Von der Berliner Bischofskonferenz autorisiert und auf die DDR-Situation adaptiert, wurde er seit 1978 im Bereich der einzelnen Jurisdiktionsbezirke angeboten. Wir haben das Angebot auch nach der Wende fortgeführt.
Gibt es ein Abschlusszertifikat?
Alle Teilnehmer bekommen von der Diözese ein Teilnahmezertifikat überreicht. Wer am Ende des Kurses die mündliche Prüfung besteht und eine Hausarbeit anfertigt, erhält ein Abschlußsszeugnis der Würzburger Fernstudienstelle. Wer den Grundkurs bestanden hat, kann am Aufbaukurs Theologie oder an anderen Angeboten der Würzburger Schule teilnehmen.

Interview: Patricia Erben/tdh

Infos /Anmeldung bis spätestens 13. Dezember: Bildungsreferat im Seelsorgeamt Erfurt, Dr. Jutta Brutscheck, Regierungsstraße 44a, 99084 Erfurt
Tel. (03 61) 6 57 23-76 oder-77, Fax: (03 61) 6 57 23 19
Die erste Zusammenkunft wird am 15. Januar 2000 in der Erfurter Bildungsstätte St. Martin sein. Die übrigen Kurstreffen finden in der Heimvolkshochschule St. Ursula in Erfurt statt.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 38 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 26.09.1999

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