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Bistum Görlitz

Mitten im Einkaufsrummel

Caritas-Sammlung

Eisenhüttenstadt (ks) - Es war schon ein Wagnis, sich an diesem verregneten Samstagvormittag mitten in das Shopping-Gewühl eines Supermarktes zu stürzen. Mit der Eröffnung der diesjährigen Caritas-Herbstsammlung am 18. September im City-Center Eisenhüttenstadt beschritt der Diözesan-Caritasverband Görlitz Neuland

Die Caritas-Kreisstelle Bees-kow mit Sitz in Eisenhüttenstadt, Organisatorin der Veranstaltung, nutzte die Eröffnung, um über ihre Angebote zu informieren. Wie Theo Marusiak, Leiter der Kreisstelle, berichtete, sind die Schwerpunkte ihrer Arbeit noch immer die Begleitung von Oder-Hochwasser-Geschädigten und die Aussiedlerbetreuung. Einige Passanten blieben an der Schautafel stehen und informierten sich. Gerade an den Ständen vom Florians-Stift Neuzelle und dem Martins-Wohnheim Eisenhüttenstadt wurden viele Fragen gestellt. Immer wieder war Staunen zu spüren

Doch auch mit anderen Angeboten wartete die Caritas auf: Am Stand der Sozialstation konnte sich jeder Vorübergehende von Schwester Elisabeth Keß den Blutdruck messen lassen. Ihre Spendenbüchse war denn auch sehr gewichtig. Innen "klimperte" es nicht, es "raschelte"!

Die Gemeinschaft der Seligpreisungen aus Neuzelle bot christliche Bücher an und stand zu Gesprächen bereit. Auch dieses Angebot wurde angenommen. Zum Gelingen des Tages trug maßgeblich die "Märkische Blasmusik Eisenhüttenstadt" bei. Sie lockte Neugierige an und spielte für den guten Zweck zum Selbstkostenpreis. Das City-Center stellte die Fläche kostenlos zur Verfügung. Rat Klaus Weyers vertauschte die Kanzel mit dem Podium der Blaskapelle und sprach über den Alltag des Priesters von heute

Auch wenn nicht alles glatt lief: So mancher empfand die Aktion als einen ermutigenden Versuch, der Lust auf mehr macht

Das Leitwort der Spendenaktion "Ohne Caritas hätten viele Familien keine Hoffnung" griff der Eisenhüttenstädter Dezernent für Soziales, Jugend, Bildung, Kultur und Sport, Werner Hartmann, in seinem Statement auf. Viele Bürger würden immer wieder fragen, wozu freie Wohlfahrtsträger überhaupt nötig seien, wenn doch von Amtswegen alles geregelt sein könnte. Seine Antwort darauf: "Ich bin froh, dass in dieser Stadt Menschen für Menschen da sind, die nicht nach beglaubigtem Antrag und Paragrafen fragen, sondern sofort und unbürokratisch helfen." Und er fügte hinzu: "Ich verbürge mich für die Caritas, dass ihre Hilfe ankommt." Vor seinem Grußwort war er selbst mit einer Sammelbüchse im City-Center unterwegs gewesen. Aber nicht, ohne selbst etwas hineinzuwerfen

Die Vertreterin des Landratsamtes, Dr. Ilona Weser, sagte den neugierig Stehenbleibenden: "Eine Gesellschaft lebt vom Miteinander und Füreinander." Und sie forderte auf: "Gesellschaft darf nicht wegsehen, sondern muss hinsehen und handeln."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 38 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 26.09.1999

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