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Bistum Dresden-Meißen

Gott ist mittendrin ...

Sternwallfahrt

Wechselburg (em/jak) - "Endlich mal gescheit voll", freut sich Pater Rupert Sarach und meint die mit über 1000 Wallfahrern gefüllte Wechselburger Stiftskirche. Unter dem Wallfahrtsmotto "Ich bin wo du bist" trafen sich die katholischen Christen aus vielen Teilen des Bistums Dresden-Meißen und darüber hinaus, um gemeinsam innezuhalten und für das Geschenk des Glaubens zu danken. Gemeinsamkeit war auch einer der Aspekte, die Bischof Joachim Reinelt in seiner Predigt ansprach. "Bleiben wir beisammen, gehen wir die Wege Hand in Hand", betonte er. Weiter machte der Bischof deutlich, dass es die "erste Berufung des modernen Christen ist, die Sehnsucht nach Gott zu wecken. Sie müssen etwas von Gott ausstrahlen."

Als Beispiel der erfahrbaren Nähe Gottes benannte der Bischof ein Projekt bei Berlin. In einem heruntergewirtschafteten Gut sorgen sich junge Leute aus Brasilien und Deutschland um drogenabhängige Jugendliche. Gemeinsam errichten sie ein "Gut der Hoffnung". "Wo so etwas passiert, dort ist Gott, da fängt es an zu leuchten, da entsteht Wärme." Gott solle niemand "über den Sternen suchen", Gott sei vielmehr mittendrin - im Alltag und in jedem Einzelnen. Christen dürfen daran glauben, dass Gott dort ist wo sie sind. Damit griff der Bischof das Motto auf, dass die Arbeitsgruppe "Pastoral 2000" des Bistums Dresden-Meißen dieser Wallfahrt gegeben hatte: "Ich bin wo du bist" - wie der Gottesname Jahwe, den Mose am brennenden Dornbusch erfuhr, deutend übersetzt werden kann. Dies gilt auch für die Wüstensituationen, die jeder Mensch durchlebt. Eine vor dem Altar dargestellte Wüste aus Sand und Steinen veranschaulichte dies greifbar. Abschließend meinte Joachim Reinelt mit Blick auf die gemeinsame Eucharistie: "Gott ist, wo wir in Einheit und Liebe miteinander feiern."

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst in der Stiftskirche vom Ensemble Voxaccord, einem Chor ehemaliger Dresdner Kapellknaben. Einige Wallfahrer hatten sich zu Fuß auf den Weg nach Wechselburg gemacht, andere kamen per Fahrrad, Bus oder Auto. Als bleibende Erinnerung an diesen Tag erschien ein kleines Wallfahrtsbuch. Es widmet sich den Themen "Dornbusch", "Wege", "Wüste" und "Orte der Begegnung". Die Arbeitsgruppe "Pastoral 2000" hofft nun, dass dieses Buch die Anliegen der Sternwallfahrt in den Gemeinden wach hält und zum intensiven Nachdenken einlädt

Weitere Exemplare sind erhältlich bei: Abteilung Pastoral im Bischöflichen Ordinariat, Käthe-Kollwitz-Ufer 84 in 01309 Dresden, Tel. (03 51) 3 36 47 01

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 39 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 03.10.1999

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