Regionalstelle in Erfurt eröffnet
Caritas
Erfurt (tdh) - Nach Suhl, Leinefelde und anderen Orten sind jetzt auch in Erfurt alle ambulanten Sozialdienste, Beratungsstellen und sonstigen sozialen Angebote der Caritas in einem Haus vereint. Generalvikar Georg Jelich weihte am 24. September das umfassend sanierte Haus in der Regierungsstraße 55 ein, in dem die verschiedenen Angebote nun untergebracht sind. Diözesan-Caritasdirektor Bruno Heller bezeichnete die Caritas während der Einweihungsfeier als "ein starkes Stück Kirche". Hilfsbereitschaft gehöre zur Kultur des Menschen, so Heller. Das Engagement der Caritas sei "Option für die Armen" und lasse etwas von "der Sorge Gottes um den Menschen" deutlich werden
Bereits seit einiger Zeit ist der Caritasverband für das Bistum Erfurt dabei, seine Angebote neu zu strukturieren. "Damit wollen wir uns den wachsenden Herausforderungen stellen, eine Bündelung unserer Angebote voranbringen, um so auch in Zukunft flexible und finanzierbare Dienste anbieten zu können", so Direktor Heller zur Schaffung der Caritas-Zentren im Bistum
In der Erfurter Regionalstelle sind nun Allgemeine soziale Beratung, Sozialdienst für Gehörlose, Schuldnerberatung, Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung, Gemeindecaritas und Betreuung Ehrenamtlicher, Behindertenhilfe, Organisation von Freizeiten für Behinderte und Senioren, Beratung und Vermittlung von Mutter-Kind-Kuren, Schwangerschaftskonfliktberatung und Migrationsdienst untergebracht. Zudem hat der Caritas-Tagestreff mit Suppenküche und Wärmestube, der bisher in der Theaterstraße zu finden war, hier sein neues Domizil. Außerdem befindet sich in der neuen Regionalstelle auch eine Kleiderkammer. Das Suchthilfezentrum S 13 hingegen behält seinen Sitz in Erfurt-Melchendorf, Schulzenweg 13, wird allerdings im neuen Caritashaus ebenfalls Beratung anbieten und in das Gesamtangebot stärker vernetzt
Bereits im Mai wurde Andreas Büschleb, der bis dahin als Referent für Migration tätig war, als Geschäftsführer für die neue Regionalstelle berufen und im Rahmen der Einweihung nun auch in sein Amt eingeführt. Durch die gemeinsame Geschäftsführung soll eine engere Vernetzung aller Dienste erreicht werden. Zur Regionalstelle gehören mehr als 30 feste Mitarbeiter
Das dreigeschossige, verfallene Haus in der Regierungsstraße 55 hatte nach der Wende die Stiftung St. Nepomuk, die auch Träger des Erfurter Katholischen Krankenhauses ist, erworben. Sanierung und Umbau wurde durch Gelder der Kirche, durch 400 000 Mark vom Thüringer Sozialministerium, 70 000 Mark der Denkmalpflege sowie 55 000 Mark von der Vereinigten Kirchen- und Klosterkammer ermöglicht. Eine weitere halbe Million Mark kam aus Mitteln der Städtebauförderung
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 03.10.1999