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Aus der Region

Wie war das vor der Wende?

Kolping-Jugend

Leipzig (tdh/her) - Die Kolpingjugend der Region Ost traf sich vom 1. bis zum 3. Oktober in Leipzig - und das nicht ohne Grund. Zeitpunkt und Ort - genau zehn Jahre nach der Wende in Leipzig - waren bewusst gewählt und bestimmten das Treffen. Das Thema: "Gemeinsam überspringen wir Mauern."

Viele der jüngeren Teilnehmer aus den Bistümern Görlitz, Dresden-Meißen, Erfurt, Magdeburg und Berlin erinnerten sich kaum noch an die Ereignisse der Wendezeit. Umso mehr Gelegenheit hatten sie, ältere Teilnehmer über ihre Erfahrungen von damals "auszuquetschen", zum Beispiel den Kolping-Regionalpräses, Pfarrer Udo Jäkel, der in seiner Predigt am Sonntag viel zu erzählen wusste. Neben einzelnen Gesprächen gab es vor allem zu einem ausgiebig Gelegenheit: Dem, was während der Wendezeit passiert war, mal ganz praktisch auf den Grund zu gehen

Wie hätte der 50. Geburtstag der DDR ausgesehen, wenn das Rad der Geschichte anders gerollt wäre? Jugendliche ließen ihrer Fantasie freien Lauf und übten ein fiktives Theaterstück ein. Andere der Teilnehmer interviewten Leipziger auf den Straßen der Stadt: "Wie war das eigentlich 1989?" Wieder andere machten eine Fotoralley durch Leipzig und waren verblüfft. Viele Gebäude und Straßen, die sie vor der Linse hatten, sahen jetzt völlig anders aus, als auf Fotos aus den Achtzigern

Auch andere Workshops lockten. Etwa eine Modenschau mit alten Klamotten oder das Zusammenstellen einer typischen DDR-Presseschau. Sie zeigten: Ein Geschichtsrückblick kann auch amüsant und lustig sein

Für politisch Interessierte war ebenfalls das Richtige dabei: "Was ist eigentlich ein 'Runder Tisch'", wurde gefragt und im Workshop beantwortet. Der Pfarrer der Nikolaikirche Christian Führer erzählte seine Eindrücke von den Friedensgebeten und Demonstrationen

Doch wichtig an diesem Wochenende war nicht nur das Thema. Sollte das Treffen doch auch eine Brücke schlagen zwischen dem Riesenereignis von Blossin im letzten Jahr und dem Kolpingtag im September 2000 in Köln. Bis dahin sollen die zahlreichen Bekanntschaften des Wochenendes weiterleben

Die konnten die Jugendlichen übrigens nicht nur während der Workshops, der Feten am Abend und in der freien Zeit zwischendurch machen. Neue Kontakte knüpfte mancher auch in den Leipziger Gastfamilien, die ihnen für das Wochenende ein Dach über dem Kopf angeboten hatten

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 41 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 17.10.1999

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