Beim Papst, der die Sorben kennt
Pilgerreise
Rom / Bautzen (rl/tdh) - Im Auftrag der vergangenen Hauptversammlung des Cyrill-Methodius-Vereins begab sich eine Gruppe katholischer Sorben unter Leitung des Vorsitzenden Pfarrer Michal Nawka zum Papst. Johannes Paul II. hat sie nach der Generalaudienz am 1. September in der Audienzhalle Paul VI. im Vatikan empfangen. Dabei bedankte sich Pfarrer Nawka im Namen der katholischen Sorben dafür, dass der Papst sie jedes Jahr zu Ostern und zu Weihnachten in ihrer Muttersprache grüßt und sie während seines Besuches in Berlin 1996 mit einer Ansprache in sorbischer Sprache ermuntert hat. Als Dank überreichten sie ihm eine Bildcollage mit Motiven aus der katholischen sorbischen Lausitz sowie ein Buch über den Wallfahrtsort Rosenthal. Johannes Paul II. schaute sich jedes der einzelnen Bilder der Collage an und kommentierte sie mit Worten wie "Das kenne ich", "Davon weiß ich" und - bezogen auf ein Denkmal für gefallene polnische Soldaten in Crostwitz - "Da bin ich gewesen". Als Krakauer Kardinal besuchte er am 20. Februar 1975 unter anderem Bautzen und Crostwitz
Gleichzeitig trug ihm Pfarrer Nawka das Anliegen der Seligsprechung von Kaplan Alois Andritzky vor. Das in sorbischer und deutscher Sprache vom Cyrill-Methodius-Verein herausgegebene Heft zu Leben und Werk von Kaplan Andritzky in der Hand haltend informierte sich der Papst konkreter über diesen Priester, der in Dresden auch für polnische Christen seelsorgerisch zuständig war
Weitere Stationen - der vom Cyrill-Methodius-Verein organisierten Fahrt - waren neben Rom auch Assisi, Loreto und San Giovanni Rotondo. Der Cyrill-Methodius-Verein ist die Interessenvertretung der katholischen Sorben, die in den Bistümern Görlitz und Dresden-Meißen leben
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 17.10.1999