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Bistum Magdeburg

Aus der Nähe betrachtet

Woche der ausländischen Mitbürger

Halle (fun) - "Was ist mir fremd?" - diese Frage stellten sich die Schüler der drei achten Klassen des halleschen Elisabeth-Gymnasiums kürzlich bei einem Projekttag im Rahmen der Woche der ausländischen Mitbürger. Die Antworten waren verschieden: Krieg, Kriminalität, andere Länder, Kulturen, Sitten und Religionen sind den 14-Jährigen genauso fern und unbekannt wie auch Krankheiten und Naturkatastrophen. Fremdheit sollte den Schülern durch diese Frage nähergebracht werden. Die Idee kommt von der Caritas in Halle, die zum ersten Mal in einer Schule ein solches Projekt durchführte. Fünf Sozialarbeiter und -pädagogen des Caritasverbandes für die Stadt und das Dekanat Halle hatten den Tag organisiert

In Arbeitsgruppen setzten sich die Schüler in unterschiedlicher Weise mit dem Thema auseinander. Sie schnitten aus Zeitschriften all das aus, was auf sie fremd wirkte, oder fotografierten in der Innenstadt Halles Unbekanntes, Befremdliches und ausländisch Wirkendes: Restaurants verschiedener Nationalitäten, Eisdielen, Geschäfte, aber auch Menschen und Bauwerke stellten sie bei der abschließenden Auswertung vor. Eine Gruppe entwarf ein Quiz-Spiel, bei dem es um die Herkunft von deutschen Wörtern ging. Auch ein Theaterstück wurde aufgeführt. Thema war die Integration eines Ausländers in einer Schulklasse. Die Jungen und Mädchen einer weiteren Gruppe bastelten Instrumente - vorwiegend Trommeln -, mit denen sie zum Abschluss ein Musikstück vorführten. "Unser Ziel war, den Schülern zu verdeutlichen, dass man von Fremdem umgeben ist und dass man sich deshalb damit auch auseinandersetzen sollte. Dass es wichtig ist, offen für fremde Menschen zu sein, um mit ihnen umgehen zu können. Dass man durch sie Neues erlernen und seinen Horizont erweitern kann", sagt Markus Herzberg von der Migrantenberatung des Caritasverbandes Halle. Er hofft, dass das Projekt in der Schule kein einmaliges Erlebnis bleibt. "Vielleicht könnten wir ja Ausländer in die Schulen einladen, die uns von ihrem Leben erzählen", schlägt er vor. Solche Veranstaltungen müssten keinesfalls nur auf die Woche der ausländischen Mitbürger beschränkt sein

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 41 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 17.10.1999

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