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Wir werden in der Welt benötigt

Kirchweih in Radebeul

Weihe des Altares Radebeul (bk/tdh) -Mit einem festlichen Gottesdienst feierte die Pfarrei Christus König in Radebeul am vergangenen Sonntag gemeinsam mit Bischof Joachim Reinelt, dem ehemaligen Radebeuler Pfarrer und jetzigen Domkapitular Dr. Bernhard Dittrich, Professor Albert Franz und dem jetzigen Pfarrer Peter Dluhosch die Weihe ihrer neuen Kirche. Als Gäste waren Vertreter der zwei evangelischen Kirchgemeinden Radebeuls, der Partnergemeinde aus Wiesbaden sowie unter anderem auch das Mitglied des Deutschen Bundestages Dr. Reiner Jork und Kultusminister Dr. Matthias Rößler gekommen.
Die unterschiedlich eingefärbten Fenster des rundum gläsernen Dreiecksbaus sorgten dafür, dass während der zweieinhalbstündigen Messe der in gediegener Schlichtheit gehaltene Innenraum durch das Sonnenlicht in einen vielfarbigen Glanz getaucht wurde. Bischof Reinelt, der zunächst den Taufstein und anschließend den Altar weihte -beides durch den Dresdner Künstler Reiner Tischendorf gestaltet -, betonte in seiner Predigt, dass diese erste katholische Kirche in Radebeul in ihrer baulichen Grundstruktur -dem Dreieck -auf die Dreifaltigkeit Gottes als das Wesentliche des christlichen Glaubens hinweise. Weiterhin erinnerte er die Gemeinde in der bis auf den letzten Platz gefüllten Kirche daran, dass trotz oder gerade wegen des neu geschaffenen Gotteshauses weniger Stolz als vielmehr Demut und Dankbarkeit angemessene Reaktionen seien: "Nur wenn wir begreifen, dass wir sehr kleine Leute sind und Sünder -wie Zachäus -haben wir Zugang zu Gott. Gott kommt nicht zu uns, weil wir Großartiges geleistet haben, sondern weil wir demütig bekennen, dass wir schwach, arm, Versager sind."
Bischof Reinelt ermutigte die Gemeinde, ihr neues Gotteshaus in Zukunft mit der Kraft des Gebetes zu erfüllen: "Was wir brauchen, ist eine neue Zeit. Wir werden in der Welt benötigt mit unserem Zeugnis von der Gnade und Herrlichkeit Gottes." In ähnlicher Weise äußerte sich während einer Pontifikalvesper am Nachmittag Weihbischof Georg Weinhold, der während der 70er und 80er Jahre lange Zeit über der ehemaligen Gemeindekapelle wohnte und deshalb zu den Radebeuler Katholiken eine besonders herzliche Beziehung hat. Er hob den glücklichen Umstand hervor, dass die Kirchweihe mit dem Patronatsfest zusammenfällt und sagte weiter: "Wir stehen am Ende des Kirchenjahres und Ihr am Anfang des gemeindlichen Lebens in der neuen Kirche. Diese müsst Ihr jetzt ‚warmbeten'!"

Die Baukosten von 2,1 Millionen Mark übernahmen das Bonifatiuswerk der Deutschen Katholiken, das Bistum Dresden-Meißen und die Gemeinde, die bisher etwa ein Drittel ihres Anteils von 500 000 Mark zusammentragen konnte. Der Neubau ist als gleichseitiges Dreieck aus Glaswänden als Kirche im Weinberg konstruiert. Das Architektenbüro Benisch und Partner aus Stuttgart hatte mit seinem Entwurf den Wettbewerb gewonnen. Planung und Bauleitung lagen bei der Architektengemeinschaft Benisch/Staib.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 48 des 51. Jahrgangs (im Jahr 2001).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Montag, 03.12.2001

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