Katholische Schachzüge

Zörbig (tdh) - Die Zörbiger St.-Antonius-Gemeinde in der Nähe des Schachdorfes Löberitz scheint sich als Adresse für katholische Schachfreunde etab-liert zu haben. 21 Spieler, darunter viele Kinder und Jugendliche, nahmen am dritten Schachturnier des Bistums Magdeburg anlässlich des Gedenktages der Schach-Patronin Teresa von Avila am 15. Oktober teil

In einem Programmheft, das Turnierleiter Konrad Reiß aus Zörbig den Teilnehmern zur Verfügung gestellt hatte, bekamen sie eine Reihe von Hinweisen zur Rolle des Schachspiels in der christlichen Tradition. Unter anderem war da zu lesen, dass Teresa von Avila vor ihrem Eintritt in den Karmeliterorden mit ihrem Vater und den Brüdern gern Schach spielte und dass sie sich später in ihren Schriften häufig der Schachsymbolik bediente

Prominentester Teilnehmer des diesjährigen Turniers im Zörbiger Altenpflegeheim St. Vinzenz war der Vorjahressieger, Schachgroßmeister Dr. Burkhard Malich aus Halle. In der Vorschlussrunde gelang es dem Bitterfelder Erwin Engelke überraschend, den Großmeister zu schlagen. Den Gesamtsieg konnte er Dr. Malich dadurch allerdings nicht mehr nehmen. Auf den zweiten Platz kam Konrad Reiß, gefolgt von Bernhard Baum aus Bad Schmiedeberg. Erwin Engelke wurde fünfter, bestplazierte Schachspielerin war Sachsen-Anhalts Landesmeisterin Rebekka Reiß auf Rang acht. Die Siegerehrung führten gemeinsam mit Konrad Reiß Turnierpräses Pfarrer Wolfgang Baum aus Gräfenhainichen und der Wittenberger Dechant Armin Kensbock durch. Mit den genannten Priestern und dem Ortspfarrer Michael Schwenke feierten die Turnierteilnehmer zum Abschluss einen festlichen Gottesdienst in der katholischen St.-Antonius-Kirche von Zörbig. Dabei benedizierte Pfarrer Schwenke eine Figur der heiligen Teresa, die aus Avila stammt und die im Schachclub Löberitz ihren Platz erhalten soll

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 43 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 31.10.1999