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Bistum Dresden-Meißen

"Brücken bauen" in Meißen

Christen luden Nichtchristen ein

Meißen (mh) - "Brücken bauen" heißt eine Initiative der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ihr Anliegen ist es, den Menschen zu zeigen, was die Kirche ihnen zu bieten hat, aber auch zu erkunden, was Kirche tun muss, um den Bedürfnissen der Menschen besser gerecht zu werden. In verschiedenen Städten haben evangelische Gemeinden die Aktion ausprobiert. In der letzten Oktoberwoche versuchten Christen in Meißen, Brücken zu bauen

"Ziemlich schnell war klar, wir müssen die Aktion ökumenisch machen", sagt Pfarrerin Renate Kersten von der Trinitatiskirche. Und so beteiligten sich neben den drei evangelischen auch die freikirchlichen Gemeinden und die katholische Gemeinde. Von Anfang an stand auch fest, dass es in Meißen nicht nur darum gehen kann, Brücken zwischen den Christen zu bauen, sondern auch zu den Nichtchris-ten. "Die hohe Zahl derer, die zu keiner Kirche gehören, kann uns nicht gleichgültig lassen" erklärt der katholische Pfarrer, Dekan Heinrich Bohaboj

Mit Postwurfsendungen, Plakaten und Informationen in den Medien wurden die Meißner auf die Aktion aufmerksam gemacht und zu den Veranstaltungen -viele davon fanden in nichtkirchlichen Räumen statt - eingeladen: Kinderprogramm und Seniorennachmittage, Konzerte, Filmvorführungen, Diskussionsrunden und ein Familientag standen auf dem Programm. Fast ein Jahr lang hatten verschiedene Gruppen die Woche vorbereitet, um den Glauben, die Kirche und die Gemeinde als "helfende im Alltag, als kritische Stimme in der Gesellschaft und als zeitgemäßen Lebensinhalt wieder ins Gespräch zu bringen"

Am Ende der Woche stand ein "Fest des Glaubens". Angelehnt war der "Gottesdienst in neuer Form", wie es im Programm hieß, an die so genannte Thomas-Messe, die aus Skandinavien stammt und sich vor allem an suchende Menschen wendet. Die Suchenden, die, die wie der Apostel Thomas voller Zweifel sind, wurden zu Beginn besonders willkommen geheißen. Zu den ungewohnten Dingen in diesem Gottesdienst gehörten die Erklärung der einzelnen Abschnitte und die "offene Zeit". Die Gottesdienstteilnehmer konnten um-her gehen, hatten die Möglichkeit mit anderen ins Gespräch zu kommen oder die "Nebenaltärere" zu betrachten, die zu den Themen Zweifel, Klage, Segnung, Dank, Anbetung und Bitte aufgestellt worden waren. Hier konnten sie Fürbitten notieren, die dann gemeinsam gebetet wurden

Was hat die Aktion gebracht? Pfarrer Bohaboj: "Die Woche ist sehr gut gelaufen. Es ist zu vielen Kontakten gekommen. Besonders einfach war das bei Kindern und Jugendlichen, schwierig allerdings bei den Senioren." Wie es weitergehen soll, wird in den nächsten Wochen beraten. Aufgrund der guten Erfahrungen mit dem Kinderprogramm soll es hier eine Fortsetzung geben

Infos zur Aktion "Brücken bauen" im Internet: www.ekd.de/brueckenbauen/wasistbb.html

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 44 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 07.11.1999

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