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Bistum Dresden-Meißen

Spezielles Lehrbuch fehlt!

Religionsunterricht

Dresden (tg) - Religionsunterricht muss nach Ansicht des katholischen Theologen Dr. Herbert Breuer (Bad Honnef) auch in Sachsen an allen Schulen angeboten werden. "Er ist für die menschliche Bildung unverzichtbar, weil Religiosität eine Grundbegabung jedes Menschen ist und daher auch im Denken und Argumentieren entfaltet werden muss", sagte er am Rande der Jahresversammlung der Unterrichtenden in katholischer Religion, die kürzlich in Dresden stattfand

Im Religionsunterricht könnten auch Nicht-Katholiken und nach Orientierung Suchende erreicht werden. "In den Pfarreien ist das nicht möglich." Diese Chance müsse die katholische Kirche gerade wegen ihrer Diaspora-Situation in Sachsen nutzen. Das Bewusstsein von der hilfreichen Nähe Gottes könne jedes Menschenleben bereichern. "Diese Dinge müssen im Religionsunterricht personenorientiert, wissenschaftsorientiert und argumentierend behandelt werden." So könne man dem missionarischen Anliegen der Kirche auf einladende Weise gerecht werden

Wilfried Lenssen, Leiter der Abteilung Schulen im Bischöflichen Ordinariat in Dresden, beklagte, Schulleitungen informierten nur ungenügend über den Religionsunterricht. So würden katholisch getaufte Kinder nicht an ihre Pflicht zum Besuch des katholischen Religionsunterrichtes erinnert. Statt dessen werde ihnen vielerorts ebenso wie den nicht Getauften die Wahl zwischen Religionsunterricht und Ethik anheim gestellt. "Das hemmt die Einführung des Religionsunterrichtes an den sächsischen Schulen erheblich", meinte Lenssen. Schwierigkeiten bereite den katholischen Religionslehrern auch, dass sie über keine auf den sächsischen Lehrplan zugeschnittenen Lehrbücher verfügten

Der Freistaat Sachsen sollte mehr staatliche Religionslehrer einstellen, forderte Lenssen. Gegenwärtig stellt das Bistum Dresden-Meißen nach seinen Angaben rund 230 kirchliche Mitarbeiter für den Religionsunterricht zur Verfügung. Dem stünden nur 45 staatliche Lehrer gegenüber

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 45 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 14.11.1999

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