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Bistum Dresden-Meißen

Michael Bautz berichtet über seine Arbeit als Seelsorger in Kuba

Kirche in Kuba

Seit 1959 wird Kuba durch den ehemaligen Jesuitenschüler und Rechtsanwalt Fidel Castro regiert. Castro ist Staatspräsident, Vorsitzender des Staats- und Ministerrates so wie Oberkommandierender der Streitkräfte

Bereits seit 1953 bekämpfte Castro den korrupten und blutigen Diktator Fulgencio Batista, der 1952 durch einen Militärputsch an die Macht gekommen war. Zunächst unterstützte die Kirche die Revolution

Erst als sich die Staatsführung um Castro nach 1960 offen zum Sozialismus bekannte und sich mit den Kommunisten der UdSSR verbrüderte, wurden die Spannungen zwischen Staat und Kirche immer stärker. 131 Priester und Ordensleute (darunter ein Weihbischof) wurden ausgewiesen und das Erziehungswesen der Kirche aus der Hand genommen. In der Folge riefen ausländische Orden ihre Missionskräfte aus Furcht vor einer Kirchenverfolgung ab. Von den 800 Priestern vor der Revolution blieben nur noch 200 übrig und ebenso viele Ordensfrauen

Der Atheismus wurde "Staatsreligion". Die Freiheit des Glaubens blieb den Christen nur in den zerfallenden Gotteshäusern. Erst mit dem landesweiten Kirchentreffen von 1986 trat die Kirche aus der Sakristei heraus. Mit einem mutigen Hirtenwort 1993 verschafften sich die Bischöfe Respekt

Bis zum Papstbesuch 1998 entspannte sich das Verhältnis zwischen Staat und Kirche. Christen konnten in der Partei Mitglied werden oder ungestört als Lehrer arbeiten. Priester von außerhalb wurden wieder ins Land gelassen

Die kubanische Kirche heute ist keine Volkskirche. Nur zwei Prozent der Bevölkerung besuchen regelmäßig die Gottesdienste. Es gibt elf Diözesen und 270 Priester, die bis zu fünf Gemeinden betreuen müssen. js

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 46 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 21.11.1999

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