Katholikenrat unterstützt Bischof
Schwangerschaftskonfliktberatung
Gotha / Erfurt (ep) - Auf eine Art Doppelbeschluss hinsichtlich des weiteren Engagements katholischer Christen im staatlichen System der Schwangerschaftskonfliktberatung in Thüringen hat sich der Katholikenrat des Bistums geeinigt. Am vergangenen Samstag verabschiedete die Herbst-Vollversammlung mit großer Mehrheit in Gotha eine Erklärung, wonach das höchste Laiengremium des Bistums einerseits die Bemühungen von Bischof und Diözesan-Caritas unterstützt, doch noch eine Lösung für den Verbleib der katholischen Kirche in der gesetzlichen Beratung zu finden. Der Katholikenrat beauftragte seinen Vorstand deshalb, bei der Suche einer solchen Lösung mitzuarbeiten. Sofern diese Bemühungen aber nicht zum Erfolg führen, so die Erklärung weiter, rufen die Mitglieder des Katholikenrates "zur breiten Unterstützung von Donum Vitae" auf. Die Vollversammlung stelle sich "daher nachdrücklich hinter die katholischen Christen, die die Initiative Donum Vitae mit der Überzeugung gegründet haben, dass ein Verbleib in der gesetzlichen Schwangerschaftskonfliktberatung dem Schutz des ungeborenen Lebens dient". An der Herbst-Vollversammlung des Katholikenrates nahm neben dem geistlichen Assistenten des Laiengremiums, Weihbischof Hans-Reinhard Koch, auch der Leiter des Katholischen Büros, Ordinariatsrat Winfried Weinrich teil, der über den aktuellen Stand der Gespräche mit der Landesregierung informierte
Wie der Vorsitzende des Katholikenrates, Helmut Groß auf Anfrage sagte, war er bereits am 2. Dezember mit Bischof Joachim Wanke, Weihbischof Koch und Ordinariatsrat Weinrich in Erfurt zu einem Informationsaustausch zu der Problematik zusammengekommen. Dabei wurden auch denkbare Lösungswege erörtert, wie Bistum und Caritas in der gesetzlichen Beratung bleiben könnten. "Diskutiert wurde etwa ein Modell, wonach ein dem Caritasverband assoziierter Verein als Träger der Konfliktberatung auftreten könnte", so Groß. Zugleich wurden aber auch Konsequenzen nach einem Ausstieg besprochen. So ist etwa die Frage offen, was bei einem Ausscheiden der Caritas aus der gesetzlichen Beratung aus den erfahrenen Beraterinnen des wird
Mit dem mit 32 Ja-Stimmen und einer Enthaltung gefassten Beschluss der Vollversammlung verbleibe Bischof und Caritas nun bis Ende 2000 genügend Zeit, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen, so der Katholikenrats-Vorsitzende. Sowie sich jedoch herausstellen sollte, dass es keine Alternative mehr gibt, werde daran gegangen, im Freistaat Thüringen einen Landesverband von Donum Vitae zu gründen, um "handlungsfähig zu sein". Dieser Verein von katholischen Christen soll dann die Beratung in Konfliktsituationen fortsetzen. Allerdings gebe es hinsichtlich von Donum Vitae noch viel Gesprächsbedarf, so etwa bezüglich der Finanzierung
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 12.12.1999