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Bistum Magdeburg

Wunder sind eine Sache des Trainings

Kolping-Gedenktag

Hettstedt / Magdeburg / Mieste (mh) - Einen kleinen Wermutstropfen hatte das Fest: Die chilenische Folkloregruppe "Ortiga", die den Abend musikalisch gestaltet sollte, war Opfer eines Staus auf der Autobahn geworden und traf erst zu später Stunde ein. Deshalb musste vor allem während des Gottesdienstes improvisiert werden. Dennoch: Der Kolping-Gedenktag im Berufsbildungszentrum Hettstedt war eine gelungene Feier

Unter dem Motto "Aufbruch 2000" hatten sich am 3. Dezember im Kolping-Berufsbildungszentrum Hettstedt Mitarbeiter und Schüler und Mitglieder benachbarter Kolpingsfamilien zum Kolping-Gedenktag versammelt. Besonders begrüßt wurde Weihbischof Raymundo Damasceno Assis aus Brasilia, der im Rahmen der Adveniat-Aktion das Bistum Magdeburg besuchte. Außerdem waren Generalvikar Theodor Stolpe und der Generalpräses des Internationalen Kolpingwerkes, Prälat Heinrich Festing, gekommen

"Salz der Erde" und "Licht der Welt" - das waren die beiden bestimmenden Motive des Gottesdienstes. "Überall da, wo wir stehen, sollen wir für andere ein Licht sein und wie das Salz den Geschmack dieser Welt verändern", sagte der Leiter des Bildungswerkes Heinz-Willi Stiepeldey zu Beginn des Gottesdienstes. Dieses Bild aus dem Matthäus-Evangeliums nahm auch Weihbischof Assis in der Predigt auf. Salz und Licht zu sein heiße beispielsweise, dazu beizutragen, dass "die ganze Welt zu einer Familie wird, in der die verschiedenen Kulturen erhalten bleiben und wo einer zum Wohl des anderen beiträgt". Ein konkretes Zeichen dafür waren knapp 5000 Mark, die während des Gottesdienstes für die diesjährige Adveniat-Aktion unter dem Motto "Die Jugend Lateinamerikas verdient eine Chance" gesammelt wurden

Einen besonderen Grund zum Feiern gab es nach dem Gottesdienst: Für sein Engagement im Kolpingwerk, wozu vor allem auch der Aufbau des Berufsbildungszentrums Hettstedt gehört, erhielt Heinz-Willi Stiepeldey den ihm vom Papst verliehenen Ritterorden des heiligen Gregor. Für ihn sei die Auszeichnung eine Ermutigung weiterzumachen. Zugleich gelte sie dem ganzen katholischen Sozialverband, in dessen Dienst er seit 1957 tätig ist. "Man muss das Unmögliche so lange anschauen, bis es eine Leichtigkeit wird. Denn das Wunder ist eine Sache des Trainings", zitierte Stiepeldey in seiner Dankesrede den Schriftsteller Carl Einstein. - Zur Erinnerung an den Tag erhielten alle Teilnehmer kleine Säckchen - gefüllt mit Salz aus der Hallenser Saline - und eine Kerze mit dem Symbol des Heiligen Jahres 2000

Den brasilianischen Weihbischof führte sein Weg an den folgenden Tagen noch nach Magdeburg und Mieste (Altmark). Er dankte für die Hilfe, die über Adveniat vor allem Bildungs- und Jugendprojekten in Brasilien zugute kommt. Außerdem informierte er über die Lage in Brasilien und die Arbeit der Kirche: "Der bevorzugter Einsatz für die Armen ist ein bleibendes Kennzeichen kirchlicher Arbeit." Nachdrücklich forderte er bei einem Gespräch in Mieste eine Lösung der Verschuldung der lateinamerikanischen Länder, denn es seien die Armen, die deren Folgen zu tragen hätten

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 49 des 49. Jahrgangs (im Jahr 1999).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 12.12.1999

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