BDKJ-Mitarbeiter im Visier der Staatsanwaltschaft
Ermittlungen
Magdeburg / Halle (tdh) - Das Verfahren gegen einen Mitarbeiter des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Magdeburg wegen Verbreitung von kinderpornografischem Material wird wahrscheinlich wegen geringer Schuld und gegen eine Geldauflage eingestellt. Das teilte der Sprecher der ermittelnden Staatsanwaltschaft in Halle, Gerhard Hasse, unserer Zeitung mit
Der BDKJ-Mitarbeiter hatte gestanden, im August acht entsprechende Bilder aus dem Internet auf seinen Computer heruntergeladen und mit elektronischer Post, der sogannten E-Mail, an den Absender zurückgeschickt zu haben. Der Beschuldigte habe aus Neugier gehandelt, sagte Hasse. Möglicherweise habe auch seine berufliche Tätigkeit eine Rolle gespielt. Pädophile Neigungen oder einen gewerblichen Hintergrund schloss er aus
Sollten die noch laufenden Ermittlungen nicht zu anderen Erkenntnissen führen, hätte sich damit bestätigt, was BDKJ-Diözesanpräses Thomas Kriesel geäußert hatte: Es gehöre zum Dienstauftrag der Mitarbeiter, sich mit Fragen des Kinder- und Jugendschutzes zu beschäftigen. Dies betreffe auch den Bereich Kinderpornografie. Kriesel zeigte sich angesichts der Erkenntnisse aus den Ermittlungen zunächst erleichtert. Andererseits bleibe aber der Tatbestand der Verbreitung von entsprechendem Material, der schon durch das Herunterladen der Bilder auf den Compuer erfüllt sei. Ausdrücklich wies Kriesel darauf hin, dass die Bilder nicht an Dritte weitergegeben wurden. Welche Konsequenzen gezogen werden, konnte er noch nicht sagen
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 26.12.1999