Die Zehn Gebote ins Gespräch bringen

Leipzig (mh) - Die Zehn Gebote sind das Leitthema einer Reihe von Diskussions- und Vortragsveranstaltungen, mit denen die katholischen Akademien im Osten Deutschlands einen Beitrag zur Wertediskussion in der Gesellschaft leisten wollen. Ziel der Reihe, die am 12. Januar in Leipzig eröffnet wurde, sei es, der Frage nachzugehen, welche Bedeutung die Zehn Gebote für das heutige gesellschaftliche Zusammenleben haben, sagten die Veranstalter bei der Vorstellung des Projektes. Bei den 14 Veranstaltungen, die in verschiedenen Orten im Osten Deutschlands stattfinden, wird es beispielsweise um Themen wie Sonntagsschutz, Generationengerechtigkeit, Biomedizin oder den Umgang mit Eigentum und um kulturelle Fragen gehen (alle Veranstaltungen und Termine auf Seite 12).

Die Kirche sei zwar keine "Werteproduktionsgesellschaft", sie habe aber etwas Bedenkenswertes anzubieten, erläuterte Dr. Susanna Schmidt, Direktorin der Katholischen Akademie in Berlin, das Grundanliegen. Angestrebt werde mit der Reihe eine möglichst offene Diskussion über die Wertefrage mit Menschen verschiedenster Weltanschauungen. "Auch wir als Kirche können nicht sagen, wie der konkrete Umgang beispielsweise mit den Möglichkeiten der Biotechnologie aussehen soll. Eine Antwort können wir nur gemeinsam mit möglichst vielen anderen Menschen finden."

Dresdens Bischof Joachim Reinelt begrüßte die Idee der Akademien von Berlin, Dresden, Erfurt und Magdeburg. Die Zehn Gebote sollten in der Geschichte Israels den Freiheitsraum des Menschen sichern. In der heutigen Gesellschaft, die mehr von Ellenbogenmentalität statt vom Gedanken an der Freiheitsraum des anderen geprägt sei, sei es wichtig, der Frage nachzugehen, was diese Gebote dem Menschen von heute sagen.

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