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Bistum Magdeburg

Bischof dankt den Ehrenamtlichen

Neujahrsempfang

Magdeburg (pbm / mh) - Magdeburgs Bischof Leo Nowak hatte ein Problem: "Wie soll ich Sie anreden? Sehr geehrte Damen und Herren?" - das passe nicht in kirchliche Kreise. "Liebe Mitarbeiter?" - das erinnere zu sehr an eine Firma. "Verehrte Helferinnen und Helfer?" - das klinge inkompetent. Also bleibe er bei dem gewohnten "Liebe, verehrte Schwestern und Brüder!" Und bekam dafür Applaus. Seine Begrüßung galt einigen hundert Ehrenamtlichen aus dem Bistum Magdeburg, die am 15. Januar zum Neujahrsempfang in die Bischofsstadt gekommen waren. Eingeladen waren in diesem Jahr besonders Frauen und Männer, die ehrenamtlich in den Pfarrgemeinden im Besuchdienst aktiv sind oder in Verbänden mitarbeiten.

Bischof Nowak wollte den Anwesenden mit seiner Einladung vor allem Dank sagen, Dank dafür, "dass Sie Zeit aufbringen und sich persönlich einbringen ohne Bezahlung und vielleicht sogar ohne Anerkennung". Zugleich bedauerte er, dass viel zu oft der enorme ehrenamtliche Einsatz übersehen werde. Heute werde alles unter dem Blickwinkel "Zeit, Erfolg, Ergebnis, Wirtschaftlichkeit" gesehen. Vor allem Zeit haben sei Mangelware. "Ich möchte Ihnen sagen, wie wichtig es ist, wenn Sie einen Teil Ihrer Zeit für andere zur Verfügung stellen", sagte der Bischof. "Mit jedem Ehrenamtlichen erfährt unsere Welt etwas von der Liebe Gottes und wird ein wenig liebe-voller." Er sei der Überzeugung, dass durch "Ihre ehrenamtliche Tätigkeit vielleicht mehr für die Evangelisierung getan wird als durch noch so kluge Worte, die gesprochen werden und die ohne Wirkung bleiben, weil sie nicht eingelöst werden."

Vor der Neujahrsansprache des Bischofs hatten Vertreter einzelner Dekanate die Gelegenheit, über ihre Arbeit zu berichten. Dabei zeigte sich, dass die Besuchsdienste für alte und kranke Menschen in vielen Gemeinden gut funktionieren, Nachholebedarf aber - so Domkapitular Willi Kraning zusammenfassend -scheine es bei Kontakten zu neu Zugezogenen zu geben. Gemeinsam beklagten Vertreter der ehrenamtlichen Arbeit in den Pfarrgemeinden und Verbänden eines: "Was uns fehlt, ist die Jugend!"

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 4 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 23.01.2000

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