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Bistum Erfurt

Physik und Verantwortung lernen

Tag der offenen Tür in Heiligenstadt

Heiligenstad (cb) - Ein von Kindern und Eltern rappelvolles Klassenzimmer. Im "Präsidium": Eine Schülerin, eine Lehrerin, der Elternsprecher, der Schulseelsorger. Sie stehen für etwas Typisches an der Schule: Schüler, Lehrer, Eltern und Seelsorger bemühen sich gemeinsam um die Gestaltung des Schullebens

Auch in diesem Jahr fand in der Heiligenstädter Bergschule St. Elisabeth wieder ein Tag der offenen Tür statt. "Ganzheitlichkeit" wird in der Bergschule ganz groß geschrieben, was bedeutet, "dass hier jeder mit Kopf und Herz lernen soll", wie Schulleiterin Annegret Fuehr erläutert: "Anliegen ist, dass jeder seine individuellen Fähigkeiten und seine Persönlichkeit entfalten kann." Der - wahlweise schwerpunktmäßig - geistes-, natur- oder sprachwissenschaftliche Unterricht des katholischen Gymnasiums wird ergänzt durch kunsterzieherische, musische und sportliche Angebote. Allein im Chor singen achzig Schülerinnen und Schüler

Auch die Sport-AGs stehen bei den Schülern hoch im Kurs. Zum Beispiel das Inline-Skaten: Die Aktion "Safer Skating" unterstützen die Krankenkassen und das Kultusministerium. Hier lernen die Schüler, wie man - oft folgenreiche - Stürze abfängt.

Bei allen Angeboten steht das frohe Miteinander im Mittelpunkt. Zum anderen wird aber auch das christliche und gesellschaftliche Engagement gefördert. So absolvieren die Schüler der 10. Klassen jeweils ein Praktikum in einer Sozialeinrichtung.

Demokratische Mitbestimmung in der Schule heißt, dass Schüler und Eltern auf die Gestaltung des Schulalltags Einfluss nehmen können, zum Beispiel hinsichtlich der unterrichtsfreien Tage. Elternsprecher Volker Lamprecht: "Bei mir rufen abends oft Eltern an und reden über ihre Probleme - und die vertrete ich dann in der Schulkonferenz." Die Elternvertreter im Schulbeirat entscheiden auch bei Lehrereinstellungen mit. Die Interessen der Schüler vertritt Schulsprecherin Uta Pätzold - eine Möglichkeit für die Schüler, Demokratie zu lernen.

"Das sollen sie aber auch durch die christliche Atmosphäre an der Schule", meint Schulseelsorger Diakon Johann Freitag. Zum einen passiere dies etwa, indem sie den 14-tägigen Schulgottesdienst mit vorbereiten und gestalten. Aber auch der Umgang miteinander sei von davon geprägt. Freitag schmunzelt: "Na, Ganzheitlichkeit, das bedeutet für uns eben Physik und Verantwortung füreinander zu lernen."

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 5 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 30.01.2000

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