Kirchliche Feier für Nichtchristen?
Jugendweihe
Dresden / Erfurt / Magdeburg / Berlin (tdh) - Bald ist es wieder so weit, dass überall in den neuen Bundesländern die Jugendweihen stattfinden. Seit Anfang der 90er Jahre wird im kirchlichen Raum die Frage nach Alternativen für nicht christliche Jugendliche diskutiert. Einer der ersten Anreger solcher Angebote war der Dresdner Bischof Joachim Reinelt. Seit zwei Jahren bietet in Erfurt Dompfarrer Reinhard Hauke ungetauften Jugendlichen im Umfeld der katholischen Edith-Stein-Schule eine "Feier der Lebenswende" mit halbjähriger Vorbereitung an. Evangelischerseits hat es 1999 in Bernburg einen Versuch in dieser Hinsicht gegeben. Im Bistum Magdeburg sind derzeit Seelsorger dabei, Erfahrungen mit derartigen Alternativ-Angeboten zu sammeln.
Anfang des Jahres hat der Berliner CDU-Abgeordnete Günter Nooke "Personen aus den bürgerlicher Parteien, der Wirtschaft, vielleicht auch aus den katholischen und evangelischen Akademien" ermuntert, "bekenntnisfreie, aber nicht antichristliche, antiklerikale und antikapitalistische" Alternativen zur Jugendweihe für diejenigen Jugendlichen anzubieten, für die Firmung und Konfirmation nicht in Frage kommen.
Doch die Meinungen, ob sich die Kirchen daran beteiligen sollen, gehen auseinander. Der Tag des Herrn lässt in dieser und der nächsten Ausgabe Befürworter und Kritiker zu Wort kommen.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 13.02.2000