Menschen in ihrer Würde achten
Woche für Leben
Dresden (tdh) - Die Woche für das Leben der beiden großen Kirchen in Deutschland wird in diesem Jahr vom 1. bis 8. Juli bundesweit durchgeführt. Sie findet zum zehnten Male statt und steht unter dem Leitthema "Leben als Gottes Bild".
"Das Thema will darauf aufmerksam machen, dass der Umgang der Menschen mit Menschen von Leitideen geprägt werden muss", betont Dr. Johannes Hintzen von der Erwachsenenseelsorge im Bischöflichen Ordinariat im Vorfeld. Diese Leitideen müssen dem Menschen den Vorrang geben, sei es vor Institutionen, vor wirtschaftlichen Prozessen oder anderen Interessen. Johannes Hintzen betont, dass Menschen für andere Menschen nie Mittel zum Zweck seien dürfen. "Die ethischen Grundwerte, auf denen ein Staat und eine Gesellschaft beruht, gibt er sich selbst."
Die Woche für das Leben weise darauf hin, die Wertüberzeugungen und Werthaltungen neu zu entdecken und zu beachten, die die ethische Gestaltung der einzelnen Lebensbereiche erst möglich mache. Zugleich würden sich auf diesem Hintergrund Warnungen ergeben. Warnungen vor zahlreichen, zum Teil massiven Gefährdungen, "denen menschliches Leben in der heutigen Gesellschaft ausgesetzt ist und durch die es bereits zum Spielball von Werbung, Instrumentalisierung, Forschung und Nützlichkeitsdenken geworden ist." Beispiele hierfür seien die Embryonenforschung sowie die - in Deutschland noch verbotene - Präimplantationsdiagnostik. Hier wie an vielen anderen Stellen - so Hintzen - fordern die beiden großen Kirchen dazu auf, den Menschen in seiner Würde zu achten. "Maßstab für die Wahrnehmung christlich begründeter und geprägter Verantwortung in den verschiedenen Lebensfeldern unseres Zusammenlebens ist der Glaube an den Schöpfergott, der in seinem Sohn Jesus Christus gezeigt hat, was wirkliches Menschsein ist."
Johannes Hintzen verweist darauf, dass katholische und evangelische Christen dazu eingeladen sind, in der Woche für das Leben diese christliche Grundüberzeugung deutlich zu machen. Dazu, so Hintzen weiter, dient auch der Dialog mit Menschen, die dem christlichen Glauben eher ablehnend oder distanziert gegenüberstehen.
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 13.02.2000