An Bruchstellen Menschen nahe sein
Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands
Heiligenstadt (bac) - "Herausforderung Gerechtigkeit ,Hinschauen und Handeln'" - unter diesem Leitwort ihres Verbandes hatten die Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), Diözesanverband Erfurt, ihren diesjährigen Studientag gestellt und sich die Präsidentin des kfd-Bundesverbandes, Magdalena Bogner, als Referentin eingeladen. Zu dem Treffen am vergangenen Samstag waren 60 Frauen aus den Ortsverbänden des Eichsfeldes und Weimars ins Heiligenstädter Marcel-Callo-Haus gekommen.
Ausgehend von zwei Vorträgen der kfd-Präsidentin widmeten sich die Teilnehmerinnen in Bibel- und Diskussionrunden dem Thema. So wie der Kern des Glaubens im Teilen des Brotes des Lebens bestehe, bemühe sich die kfd, nach dem Vorbild Jesu "Leben zu teilen in elementarer Weise", sagte kfd-Präsidentin. Da für die kfd der Mensch nach christlichem Verständnis Abbild Gottes ist, stecke in jedem Menschen in seiner Einmaligkeit die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit. Von diesem Verständnis her leite sich das Engagement der kfd her, Menschen auf allen Ebenen des Lebens in ihren Beziehungen zu stärken.
Gerade Frauen, so Magdalena Bogner weiter, seien dazu befähigt, "mit Sensibilität an den Bruchstellen menschlicher Exis-tenz" da zu sein. Das gelte zum Beispiel bei ungewollter Schwangerschaft. Wichtig sei, sich den aktuellen Themen wie der Diskussion um die Schwangerschaftskonfliktberatung oder der Frage nach einem Amt für Frauen in der Kirche zu stellen.
Die Teilnehmerinnen des Studientages sprachen sich dafür aus, die auf Bundesebene formulierten und umstrittenen Positionen hinsichtlich der Gleichstellung von nicht ehelichen Lebensformen mit der Ehe und hinsichtlich der Zulassung von Frauen in kirchliche Ämter aus den Leitlinien des kfd-Bundesverbandes herauszunehmen und zunächst auf breiter Ebene zu diskutieren.
Siehe auch: Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 20.02.2000