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Bistum Görlitz

Pessimistischer Blick zu Kirchensteuer

Bistumshaushalt 2000

Görlitz (bog / tdh) - Fast 28 Millionen Mark soll der Haushalt des Bistums Görlitz im Jahr 2000 umfassen. Das beschloss die Bistumsleitung am 3. Februar. Im Vergleich zum Etat des Vorjahres seien die Ausgaben und Einnahmen so um mehr als vier Prozent höher, erklärte Generalvikar Hubertus Zomack in einer Pressemitteilung.

Die wichtigsten Einnahmequellen seien auch in diesem Jahr kirchliche Zuschüsse. Damit sind besonders die "Geldspritzen" der finanzstärkeren Bistümer in den alten Bundesländern gemeint. Diese Mittel haben in diesem Jahr am Haushalt einen Anteil von 42 Prozent. Ein weiterer wichtiger Anteil - 24 Prozent der Gesamtkosten - werde aus den Kirchensteuereinnahmen erwartet.

Vergleichsweise gering, so der Generalvikar, fiele dagegen der Anteil staatlicher Zuschüsse aus. Die Staatsleistungen beispielsweise wurden nur mit einem Anteil von zirka drei Prozent des Gesamtetats veranschlagt. Daneben würden jedoch die Personalkosten für die katholischen Kindertagesstätten, von denen es im Bistum Görlitz elf gibt, zum größten Teil durch die öffentliche Hand refinanziert.

Bei den Ausgaben seien, laut der Mitteilung, die Prioritäten folgendermaßen verteilt: Die Personalkosten bildeten - wie auch in vergangenen Jahren - einen Schwerpunkt. Tarifliche Anpassungen seien einkalkuliert worden. Über die Hälfte des Etats müsse dafür veranschlagt werden. Allein für die Personalkosten in den Pfarreien würde eine Summe von fast sieben Millionen bereitgestellt. Dies entspricht einem Anteil am Gesamtetat von etwa 24 Prozent.

Weitere Personalkosten entstünden in der überpfarrlichen Erwachsenen- und Jugendarbeit. In diesen Bereich zählen auch die Bildungshäuser des Bistums - beispielsweise das Cottbuser St.-Johannes-Haus. Darüber hi-naus beteilige sich das Bistum zu einem nicht unerheblichen Teil an den Personalkosten, die beim Caritasverband anfallen.

Die Ausgaben im Baubereich des Bistums wurden bereits im Jahr 1999 drastisch, nämlich fast um ein Drittel reduziert. Noch massivere Kürzungen seien im Jahr 2000 jedoch nicht verantwortbar - zumal sich die Planungen im Wesentlichen darauf beschränkten, alte Gebäude zu erhalten. Trotzdem könnten weitere Einsparungen in den nächsten Jahren angesichts der sich zuspitzenden Haushaltslage nicht ausgeschlossen werden.

Auch der Kirchensteuerentwicklung sieht der "Finanzchef" der Diözese eher pessimistisch entgegen: Trotz der positiven Entwicklung der Kirchensteuer-Einnahmen im Jahr 1999 müsse das Bistum für das Haushaltsjahr 2000 von einer rückläufigen Entwicklung des Kirchensteueraufkommens ausgehen. Dies sei vor allem auf negative Auswirkungen der Steuerreform zurückzuführen.

Dieser Beitrag wurde veröffentlicht in Ausgabe 8 des 50. Jahrgangs (im Jahr 2000).
Aufgenommen in die Online-Ausgabe: Sonntag, 20.02.2000

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